„Il faut nous séparer“ („Wir müssen uns trennen“), sind Charlottes erste Worte an Werther – hier noch räumlich gemeint, nehmen sie doch das Unvermeidliche vorweg. Die Zuschauer werden von Massenets vor emotionaler Spannung glühender Musik in das Drama hineingezogen, an dessen Ende Werthers Liebestod steht.
Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ war in Frankreich zunächst nicht besonders weit
verbreitet, auch wenn bereits bald nach Erscheinen einige Übersetzungen herauskamen. Erst in den 1780er- Jahren entdeckten die Franzosen das Gefühl des der Liebe und des Lebens überdrüssigen Werther als Teil ihres eigenen Weltschmerzes. Bereits 1792 und 1802 waren in Frankreich und Italien erste Opern nach Goethes „Werther“ komponiert worden. Dann ließ das musiktheatralische Interesse an dem Stoff wieder nach, bis Jules Massenet (1842–1912) den Briefroman für sich entdeckte: „Solche stürmische und ekstatische Leidenschaft trieb mir die Tränen in die Augen. Was für bewegende Szenen, welch packende Momente es alles hergeben konnte! Werther war es!“, notierte er in seiner Autobiographie.
Aus dem Goethes Briefroman entwickelte Massenet eine Opernhandlung, die nun nicht mehr ausschließlich aus der Perspektive des unglücklich verliebten Dichters Werther erzählt ist. Auch Charlotte, Albert und Sophie gewinnen als eigenständige Figuren an Tiefe. Wie Massenet Werthers Liebe zu Charlotte, die bereits einem anderen Mann versprochen ist, in Töne fasst, die Beziehungen zwischen den einzelnen Figuren psychologisch durchdringt ist außergewöhnlich und faszinierte das Publikum der Uraufführung in Wien 1892 ebenso wie uns heute.
Libretto von Edouard Blau, Paul Milliet und Georges Hartmann
Musikalische Leitung: Christoph Altstaedt Licht: Volker Weinhart
Inszenierung: Joan Anton Rechi Leitung Kinderchor: Karoline Philippi
Bühne: Alfons Flores Dramaturgie: Bernhard F. Loges
Kostüme: Sebastian Ellrich
Werther: Sergej Khomov
Schmidt: Bruce Rankin
Charlotte: Katarzyna Kuncio
Johann: Daniel Djambazian
Albert: Laimonas Pautienius
Brühlmann: Attila Fodre
Sophie: Alma Sadé
Käthchen: Hagar Sharvit
Le Bailli: Sami Luttinen
Kinderchor am Rhein
Düsseldorfer Symphoniker
„Werther“ im Opernhaus Düsseldorf:
Fr 25.04. 19.30 Uhr | Mi 30.04. 19.30 Uhr | Sa 03.05. 19.30 Uhr | So 11.05. 18.30 Uhr
Mi 14.05. 19.30 Uhr | Sa 17.05. 19.30 Uhr | Do 22.05. 19.30 Uhr | So 25.05. 15.00 Uhr
Fr 13.06. 19.30 Uhr | Sa 28.06. 19.30 Uhr | Sa 05.07. 19.30 Uhr
Karten und weitere Informationen sind erhältlich in den Opernshops Düsseldorf und Duisburg,
Tel. 0211.89 25 211 // 0203.940 77 77, sowie über www.operamrhein.de.