
Vom Operettenkomponisten Richard Heuberger erklangen dann Variationen über ein Thema von Franz Schubert. Dafür griff er auf den von Moll zu Dur wechselnden langsamen zweiten Satz der "Grande Sonate" in B-Dur für Klavier zu vier Händen von Schubert zurück. Kantable Melodien blitzten leuchtend hervor - und auch graziöser Charme kam nicht zu kurz.
"Alles Walzer!" hieß es dann auch bei "200 Jahre Johann Strauss", wo zum ersten Mal das Orchester Divertimento Viennese unter der einfühlsamen Leitung von Vinzenz Praxmarer auftrat. Beim kontrapunktisch reichen Walzer-Zwischenspiel aus "Kleider machen Leute" op. 12 sowie "Ein Tanzpoem" aus "Der Triumph der Zeit" von Alexander von Zemlinsky fesselten die leidenschaftlich betonten Klangfarben. Der letzte Satz triumphierte in einem Marsch-Zeitmaß mit glanzvollem Ausklang. Das Wunder des Lebens, des Geborenwerdens und der Liebe wird im "Triumph der Zeit" mit differenzierter Harmonik aufgegriffen, die unter dem Baldachin auf der Festinwiese des Seeschlosses Monrepos gut zur Geltung kam.
Anschließend erklang mit feurigen Tempi die Ouvertüre aus "Die Fledermaus" von Johann Strauss, deren thematischer Reichtum gut eingefangen wurde. Anna Gabler (Sopran) und Nobert Ernst (Tenor) brillierten beim "Uhrenduett" aus "Die Fledermaus". Und auch die "Klänge der Heimat" überzeugten neben wienerischen und pariserischen Ausdrucksmitteln mit ungarischem Flair, das Anna Gabler als Rosalinde recht ansprechend zu Gehör brachte. Nobert Ernst ließ seine Kantilenen bei "Sei mir gegrüßt, du holdes Venezia" aus "Eine Nacht in Venedig" von Johann Strauss noch einmal hell aufleuchten - und beim Duett "Das Eine kann ich nicht verzeihen" aus Johann Strauss' "Wiener Blut" ergänzten sich beide Gesangssolisten sehr gut. Der fetzige Csardas aus "Ritter Pasman" op. 441 sowie der schwungvolle "Kaiserwalzer" op. 437 von Johann Strauss beschlossen diesen abwechslungsreichen Reigen.
Sehr weit wurden die Schleusen melodischer Kraft dann bei der Suite aus "Der Rosenkavalier" op. 59 von Richard Strauss geöffnet. Auch zartere Tönungen konnten sich bei der leidenschaftlichen Wiedergabe mit dem Orchester Divertimento Viennese unter Vinzenz Praxmarer bestens entfalten. Im gleichmäßigen Strom dieser Musik wurden auch die Stimmungen und Charaktere der Handlung deutlich sichtbar, die in der Überreichung der Rose gipfelten.
Auch wenn es in diesem Jahr kein großes Feuerwerk gab (was es auch in Zukunft nicht mehr geben wird) leuchtete der Platz vor dem illuminierten Seeschloss mit einem Mini-Feuerwerk immer wieder auf. Riesenjubel der rund 6000 Besucher!


















