Für ihn ist es Spaß, für sie Ernst. Cio-Cio-San bricht mit ihren kulturellen Wurzeln, tritt zum Christentum über und wird von ihrer Familie verstoßen. Die trügerische Hoffnung auf Pinkertons Rückkehr ist ihr einziger Lebensinhalt. Jahre später fordert dieser – jetzt "rechtmäßig" verheiratet – von Cio-Cio-San den gemeinsamen Sohn. Verlassen bewahrt sich die Japanerin ihre persönliche Würde durch Selbstmord.
Giacomo Puccinis Oper zeigt in der Hochphase des Kolonialismus die Konfrontation verschiedener Kulturen und das Schicksal ihrer Opfer. Nach dem Misserfolg der Uraufführung 1904 strich er alle politisch brisanten Stellen, in dieser Gestalt wurde seine melodienreiche und harmonisch fortschrittliche Partitur zum Welterfolg.
Das Volkstheater Rostock spielt die Fassung für Brescia, 1904. Sie enthält alle bekannten musikalischen Höhepunkte und zeigt die Gefährdung kultureller Traditionen des Fernen Ostens durch westliche Beeinflussung: Cio-Cio-Sans Schicksal – eine "japanische Tragödie".
Musikalische Leitung: Manfred Hermann Lehner/Peter Leonard
Inszenierung: Jay Lesenger
Bühne (nach der Ausstattung von Ron Kadri): Mathias Betyna
Kostüme: Jenny-Ellen Fischer
Choreinstudierung: Stefan Bilz
Darsteller: Soojin Moon/Jamila Raimbekova, Takako Onodera, Garry Davislim, Olaf Lemme, Titus Paspirgilis, Maria Teresa González, Nils Pille, Mark Sampson, Hee Wook Kim, Günter Berdermann, Gerhard Stephan, Mei Li Schmitt, Akane Matsui, Julian Grau/ Simon Oldach, Opernchor des Volkstheaters Rostock, Norddeutsche Philharmonie Rostock