Die Suche nach ihnen führt sie in die Heimat der Mutter, in den Nahen Osten – und in die kollektive Tragödie des Krieges. Sie finden heraus, wer ihre Mutter wirklich war, welches Geheimnis sie jahrelang mit sich herumgetragen hatte und wie tief die Familie in die von Bürgerkrieg geprägte Vergangenheit verstrickt ist.
Die filmische Struktur des Textes lässt die Handlung vor- und zurücklaufen. Neben der Geschichte um Johanna und Simon entspinnt sich eine zweite Erzählebene, die Bruchstücke aus dem früheren Leben von Nawal zeigt. Die beiden Narrative überlagern sich. Gestern, heute – alles greift gleichzeitig ineinander und zusammen wie in einem Mosaikspiel.
„Ich wollte einen Schrei ausdrücken, ich wollte Ängste austreiben, ich wollte vermitteln, was unsere Eltern nicht ausdrücken konnten; ich wollte, dass es trifft …“, schreibt Wajdi Mouawad, dem Krieg und Vertreibung nur allzu vertraut sind.
Und Verbrennungen traf und trifft. Die schier unerträgliche, dabei ergreifende Familiensaga vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs im Libanon erzählt, vergleichbar nur mit der Wucht griechischer Tragödien, was der Krieg mit einer Familie anrichten kann und wie sehr das einmal Eigene, die angebliche Identität, davon bestimmt wird.
Das 2003 von Wajdi Mouawad geschriebene Drama wurde 2010 von Denis Villeneuve verfilmt und für den Oscar in der Rubrik „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert.
aus dem Französischen von Uli Menke, aus dem Hebräischen von Dori Parnes, aus dem Arabischen von Ramy Al-Asheq und aus dem Englischen von Linda Gaboriau
Inszenierung
Burkhard C. Kosminski
Bühne
Florian Etti
Kostüme
Ute Lindenberg
Video
Yoav Cohen
Musik
Hans Platzgumer
Licht
Rüdiger Benz
Dramaturgie
Gwendolyne Melchinger
Übertitel
Anne Hirth
So – 06. Feb
Verbrennungen
19:30 im Schauspielhaus
findet wie geplant statt
Mo – 07. Feb
Verbrennungen
19:30 im Schauspielhaus
findet wie geplant statt
mit freundlicher Unterstützung des Fördervereins der Staatstheater Stuttgart e.V.