Von der Souffleuse lassen sie sich dabei nicht im Geringsten beirren. Mit Spielchen, vom Berufe- und Liederraten über Wortketten und Assoziationen bis zur Improvisation eines Bergsteigerdramas am Matterhorn halten sie sich ihre Angst vor der Wirklichkeit vom Leib. Ihre Redeschleifen schrauben sich zu einer genialen Plauderei über Gott und die Welt. Gemeinsam umkreisen sie die Frage danach, wie man heute leben soll. Dass sie zu zweit allein sind, war ihr eigener Wunsch, denn die Welt, die sie draußen umgibt, ist ihnen unerträglich geworden. Heinz hat in seinem Leben ohnehin schon alles gesehen. Ganz im Gegensatz zu Hans, der das Gefühl hat, dass das Leben immer genau dort tobt, wo er gerade nicht ist. Ihre Welt ist eine voller Angst und kaputter Beziehungen. Allerdings mischt sich die Untergangsstimmung der beiden Männer auch mit Utopie und der Hoffnung auf eine bessere Zeit. In Nepal, zum Beispiel, da soll das Leben noch gut sein …
Der Schweizer Autor Urs Widmer hat mit „Nepal“ ein Stück geschrieben, das Komödie mit Tiefgang ebenso ist wie absurdes Theater im Theater. Er selbst schrieb darüber: „Obwohl das Stück gewiss 'lustig' ist: Es ist mir eher pessimistisch geraten. ‚Nepal‘ ist ein Stück geworden, das von unserer Freiheit spricht, von der dahinschwindenden Hoffnung auf realisierbares Glück, von Trennungen, von Abschied, vom Altwerden, von unsern kollektiven Überlebenstricks, und vor allem davon, wie ein Einzelner in das Treiben einer immer mehr verhärteten Gesellschaft eingreifen kann, und ob.“
Utha Mahler
Ausstattung:
Marion Eisele
Mit: Jo Jung Frank Stöckle
Die nächsten Termine:
Freitag, 27.11.2015 20:00 Uhr
Donnerstag, 10.12.2015 20:00 Uhr
Mittwoch, 16.12.2015 20:00 Uhr
Freitag, 22.1.2016 20:00 Uhr