Und wie die Worte und die Stimme ist die Körperbewegung etwas Flüchtiges, nicht Greifbares und nur im Moment des „Geschehens“ erlebbar. Oder sie schwingt nach in der Erinnerung oder erhält Bedeutung durch „beredte“ Pausen. Bei Urs Dietrich entspringt sie seinem Blick. Mit jeder neuen Choreographie sucht er neues Terrain der Auseinandersetzung und Herausforderung. Der Zuschauer darf gespannt sein, wohin ihn Dietrich in „Voice“ führt und zu welchem Bewegungskonzert sich die Körperstimmen der Tänzer vereinen.
Als „Choreographer in Residence“ und künstlerischer Leiter führt Urs Dietrich die erfolgreiche Tradition des Tanztheater Bremen fort, für das er seit 1994 zwanzig Produktionen geschaffen hat. Klaus Witzeling schrieb über den mehrfach ausgezeichneten Choreographen: „Anstatt komplizierte Pas de deux zu erklügeln oder an hübschen Gruppenmustern zu tüfteln, beobachtet Dietrich ruhig und genau seine Mitmenschen und seine Umwelt, fragt sich dabei immer wieder aufs Neue: Was ist der Körper? Was bedeuten seine Regeln in unserem Leben und in unserer Gesellschaft? Es geht ihm um den menschlichen Gehalt des Tanzes und nicht um das Entertainment virtuos beherrschter Formspielereien.“
Es tanzen: Héloïse Fournier, Mimi Jeong, Sunju Kim, Magali Sander-Fett, Frauke Scharf; Tomas Bünger, Constantin Georgescu, Robert Przybyl, Jae Won Oh sowie Miroslaw Zydowicz.
Weitere Vorstellungen finden am 3., 19. und 23. April, 18. (18 Uhr), 24. und 29. Mai, jeweils um 20 Uhr statt.