Und während er fällt, wiederholt er, um sich zu beruhigen, immer wieder: Bis hierher lief's noch ganz gut, bis hierher lief's noch ganz gut, bis hierher lief's noch ganz gut...' Aber wichtig ist nicht der Fall, sondern die Landung!"
So beginnt der Film HASS des französischen Regisseurs Mathieu Kassovitz über Leben und Sterben der Jugendlichen in den Pariser Banlieues, gedreht 1996, zehn Jahre vor den großen Unruhen, die im November 2005 Frankreich erschütterten. 10.000 Autos gingen damals in Flammen auf, die Schäden beliefen sich auf 250 Millionen Euro, 5.000 Jugendliche wurden verhaftet, 600 verurteilt.
"Wir haben gewonnen", sagte einer der Jugendlichen in eine der Fernsehkameras, "weil die Welt auf uns geschaut hat, weil die Polizei kam, und weil der Bürgermeister erstmals aus seinem Rathaus kam". Doch das Versprechen von "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" bleibt weiterhin erschreckend uneingelöst, der Alltag geprägt von hoher Arbeits- und Perspektivlosikeit, von Wut und Resignation, von ethnischen Spannungen, Kriminalität und Polizeischikanen, die Lage explosiv.
Regie: Sebastian Nübling
Mit: Katja Bürkle, Brigitte Hobmeier, Katharina Schubert
Weitere Vorstellungen am 22. und 30. Januar 2008