Erpenbeck, eine der wichtigsten deutschsprachigen Autorinnen der Gegenwart und unter anderem mit dem Thomas Mann-Preis ausgezeichnet, konnte mit ihrem letzten Roman „Gehen, ging, gegangen“ einen großen Erfolg verbuchen. Sie leistete damit einen gewichtigen literarischen Beitrag zur Flüchtlingsdebatte – ein Themenkomplex, den auch ihr Libretto zu „Lot“ berührt.
Ein Auftragswerk der Staatsoper Hannover. Giorgio Battistelli zählt zu den profiliertesten Komponisten Italiens und hat mit Bühnenwerken wie „Prova d’orchestra“, „Richard III.“ oder auch „Auf den Marmorklippen“ in Deutschland für große Aufmerksamkeit gesorgt. Standen in Battistellis letzter, 2015 an der Mailänder Scala uraufgeführter Oper „CO2“ noch die fatalen Auswirkungen des Klimawandels im Mittelpunkt, widmet sich Battistelli nun erstmals einem biblischen Stoff. Im Mittelpunkt des Stücks steht die Frage nach der Beständigkeit unserer Zivilisation und Kultur.
Inszeniert wird die Uraufführungsproduktion von Frank Hilbrich, dessen letzte Regiearbeiten an der Staatsoper Hannover – Glanerts „Caligula“ und Verdis „Macht des Schicksals“- auf große Resonanz bei Publikum und Presse stießen. Für die Ausstattung zeichnet Hilbrichs bewährtes Team verantwortlich: der Bühnenbildner Volker Thiele und die Kostümbildnerin Gabriele Rupprecht.
Brian Davis singt und spielt die Titelrolle, Khatuna Mikaberidze ist seine Frau. Die Töchter Lots werden interpretiert von Dorothea Maria Marx und Stella Motina. Als Engel sind Sung-Keun Park und Amar Muchhala zu hören.
Zwei große Sängerdarsteller komplettieren das „Lot“-Ensemble: Renate Behle und Franz Mazura werden das biblische Paar Sara und Lot singen. Franz Mazura, 1924 in Salzburg zur Welt gekommen, konnte seine Sängerkarriere kriegsbedingt erst mit Verzögerung beginnen. Dies allein erklärt jedoch nicht die beispiellose Dauer seiner Karriere: Nach wie vor ist Mazura auf der Bühne als Sänger aktiv, so unlängst an der Staatsoper Unter den Linden als Pfleger des Orest in Patrice Chéreaus „Elektra“-Inszenierung. Renate Behle gehörte von 1982 bis 1997 zum Sängerensemble der Staatsoper Hannover und startete von dort aus eine weltweite Karriere. Nachdem sie jahrelang in hochdramatischen Partien erfolgreich war, singt sie inzwischen mit großem Erfolg Partien des Charakterfaches.
Der Erste Kapellmeister Mark Rohde dirigiert das Niedersächsische Staatsorchester Hannover, es singt der Chor der Staatsoper Hannover in der Einstudierung von Dan Ratiu.
Musikalische Leitung
Mark Rohde
Inszenierung
Frank Hilbrich
Bühne
Volker Thiele
Kostüme
Gabriele Rupprecht
Susanne Reinhardt
Choreinstudierung
Dan Ratiu
Dramaturgie
Klaus Angermann
Lot
Brian Davis
1. Tochter
Dorothea Maria Marx
2. Tochter
Stella Motina
Frau
Khatuna Mikaberidze
1. Engel
Sung-Keun Park
2. Engel
Amar Muchhala
Abraham
Franz Mazura
Sara
Renate Behle
Gott
Lebogang Kempe /
Nathan Ngamen
1. Bürger
Latchezar Pravtchev
2. Bürger
Frank Schneiders
Bürgerin
Mareike Morr
Zöllner
Michael Dries
Chor der Staatsoper Hannover
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover
Vorstellungstermine:
01., 06., 21., 29.04., 02., 10., 14. (18:30 Uhr), 28.05.2017 (18:30 Uhr); jeweils 19:30 Uhr, wenn nicht anders angegeben.
Eintrittskarten an den Theaterkassen, telefonisch unter 0511/9999-1111, im Internet unter www.oper-hannover.de sowie an den üblichen Vorverkaufsstellen.
Am Sonntag, 26. März 2017, um 11 Uhr (Achtung: Umstellung auf die Sommerzeit!), findet im Laves-Foyer des Opernhauses eine Einführugsmatinee zu „Lot“ statt; der Komponist Giorgio Battistelli und die Librettistin Jenny Erpenbeck sind anwesend und berichten vom Entstehungsprozess des Werkes. Es moderiert Chefdramaturg Dr. Klaus Angermann.
Die Premiere wird live auf NDR Kultur übertragen. Die Produktion wird unterstützt von der Gesellschaft der Freunde des Opernhauses Hannover e.V.