Die internationale Koproduktion des Thalia Theaters nähert sich dem Ereignis in Hinblick auf
vier an der Westfront kämpfende Nationen: Frankreich, England und Deutschland, die sich in den
Schützengräben gegenüber liegen, sowie Belgien, das neutrale Land, das zum Schauplatz eines Krieges
wird, an dem es eigentlich nicht beteiligt ist. Luk Perceval, der in Hamburg lebende flämische Regisseur,
führt die deutschen Schauspieler in sein ehemals besetztes Heimatland Belgien und in sein Heimattheater, das NTGent. Figuren aus Remarques Weltkriegsroman „Im Westen nichts Neues“, aus Henri Barbusses „Tagebuch einer Korporalschaft: Le Feu“ und Charaktere weiterer literarischer und historischer Quellen begegnen sich in diesem internationalen Abend, der auf vier Sprachen (mit deutscher Übertitelung) stattfindet.
Belgien 1914 bis 1918: Franzosen, Engländer, Belgier und Deutsche liegen sich, kaum 100 Meter von
einander entfernt, in Schützengräben gegenüber, schießen aufeinander, graben sich ein und werden von
Ratten, Läusen, Feuchtigkeit und Hunger geplagt. Es sind die Frontschweine, die einfachen Soldaten, die
hier zu Wort kommen. Auf deutscher Seite wird die Geschichte von Paul Bäumer („Im Westen nichts
Neues“) erzählt, der, angetrieben durch die Hetzreden seines Lehrers, gemeinsam mit seinen
Klassenkameraden als 19-jähriger Kriegsfreiwilliger an die Westfront zieht. Er gibt der Generation später ein Gesicht, die traumatisiert aus dem Krieg zurückkommt, aus Grabenkämpfen, die an manchen Tagen zehntausende Menschenleben kosteten. An Henri Barbusses Roman „Das Feuer“ ist das Schicksal des´flämischen Kompanieführers De Wit angelehnt, der sich besinnungslos und ohne Rücksicht auf Verluste in den Krieg stürzt, aus Verzweiflung über die vermeintliche Untreue seiner Frau im besetzen Heimatdorf. Im belgischen Schützengraben muss der junge Idealist Emiel Seghers, der seinem Jugendidol an die Front folgt, erkennen, dass der Feind des einfachen Soldaten nicht nur auf der anderen Seite des Grabens liegt.
Grundlage der Inszenierung sind neben diesen Vorlagen zahlreiche authentische Feldpostbriefe und
Tagebuchaufzeichnungen aus den Kriegsjahren.
Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Regie Luk Perceval
Bühne Annette Kurz
Kostüme Ilse Vandenbussche
Musik Ferdinand Försch
Licht Mark Van Denesse
Video Philipp Bussmann
Dramaturgie Christina Bellingen und Steven Heene
Ensemble: Oscar van Rompay (Emiel Seghers), Steven van Watermeulen (Lieutenant De Wit), Peter
Seynaeve (Korporal Van Outryve), Gilles Welinski (Französischer Kolonel), Katelijne Verbeke (Mutter
Seghers), Burghart Klaußner (Stanislaus Katczinsky u.a.), Benjamin-Lew Klon (Müller u.a.), Bernd
Grawert (Paul Bäumer), Steffen Siegmund (Junger Rekrut u.a.), Oana Solomon (Engl. Krankenschwester, Mutter Bäumer), Patrick Bartsch (Albert Kropp) sowie Ferdinand Försch (Live-Musik)
Weitere Vorstellungen am 29. März um 19.30 Uhr, am 30. März um 17 Uhr, am 25.4. um 19.30 Uhr, am
1.5. um 19 Uhr, am 2.5., 26.5. und 21.6. um 19.30 Uhr, am 28.6. um 15 Uhr sowie am 29.6. um 19.30
Uhr.
Eine Koproduktion mit dem NTGent, Belgien
Die Aufführung wird nicht nur in Hamburg gezeigt, sondern geht mit 25 Vorstellungen auf Tournee durch
die Benelux-Staaten.
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de