Doch dann steht das aufdringliche Paar vor der Tür. Dolf erzählt ausführlich von Krankheit und Eheproblemen. Tina detailversessen von ihrem Seitensprung und den Kindern. In aufgeheizter Stimmung wird auch das Privateste noch ans Licht gezerrt. Schließlich läuft der Abend aus dem Ruder. Richard lädt zum Partnertausch ein und Tina wird handgreiflich …
Zwei Paare, zwei Generationen mit unterschiedlichen Lebensentwürfen stehen sich gegenüber. Während Dolf und Tina meinen alles bereden zu müssen, weil sie, wie Tina sagt, sonst Krebs bekäme, glaubt Regina, dass „wer reden muss, ein Problem hat“. Was ist Wahrheit und was Realität? Und wie viel abgrundtiefe Bosheit liegt im offenen Wort, wie viel Rücksichtnahme und Mitgefühl in einer Lüge? Um diese Fragen kreist Theresia Walsers und Karl-Heinz Otts doppelbödiges Spiel.
Nach Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm, Monsun im April und Herrenbestatter ist Die ganze Welt das vierte Auftragswerk, das Theresia Walser für das Schauspiel des Nationaltheaters schreibt und in dem Schauspieldirektor Burkhard C. Kosminski auch wieder Regie führt. Karl-Heinz Ott hat zusammen mit Theresia Walser Die Geierwally dramatisiert und u. a. die Romane Ob wir wollen oder nicht, Ins Offene und Endlich Stille veröffentlicht.
Inszenierung: Burkhard C. Kosminski – Bühne: Florian Etti – Kostüme: Ute Lindenberg – Musik: Hans Platzgumer – Dramaturgie: Ingoh Brux
Mit Sabine Fürst, Irene Kugler; Ralf Dittrich, Sven Prietz
Kartentelefon: 0621- 16 80 150, www.nationaltheater-mannheim.de