"Welt als Wille und Vorstellung" wiederholt Susanne, sie hat verstanden. Der Titel von Schopenhauers Werk dient einer Gruppe verschworener Aktivisten als Kodewort, nun soll es endlich losgehen mit der groβen Aktion. Wie ein typischer Krimi beginnt Fassbinders Film DIE DRITTE GENERATION, doch seine Helden wollen so gar nicht ins Bild von Gangstern oder Terroristen passen. Brave Bürgersleute sind sie, die zusammen Monopoly spielen, von Politik wird nicht einmal mehr gesprochen. Mit dem Mord an Paul, der eine Guerilla- Ausbildung in Afrika absolviert haben soll, eskaliert das Geschehen, die Gruppe geht in den Untergrund und plant ein Bombenattentat sowie die Entführung von Lurz.
Nur ein Jahr ist nach dem blutigen Herbst 1977 vergangen, als Fassbinder seinen Film dreht. Mit analytischer Schärfe und satirischem Biss legt er die Mechanismen einer selbsternannten politischen Avantgarde bloβ und stellt dabei die These von der unerbittlichen Feindschaft zwischen Terroristen, Staat und Kapital in Frage. Im Rahmen des Projekts endstation stammheim bringt Hasko Weber mit seiner Inszenierung Fassbinders filmische Abrechnung mit der RAF erstmals auf die Bühne.
Regie Hasko Weber
Bühne und Kostüme Grit Dora von Zeschau
Dramaturgie Frederik Zeugke
Mit Anja Brünglinghaus, Bernhard Conrad, Susana Fernandes Genebra, Jonas Fürstenau, Felix Goeser, Sebastian Kowski, Claudia Renner, Sebastian Röhrle, Lutz Salzmann, Michael Stiller, Catherine Stoyan, Jens Winterstein
Termine 07.10. | 11.10. | 20.10. | 10.11. | 19.11.