Über eine familiäre Verbindung gelangte Felicia Zeller in Besitz einer noch unveröffentlichten Handschrift aus dem Umfeld Carl Zuckmayers, eine nicht vollendete Hochstaplergeschichte ("Der große Blöff ") im Stile des Zuckmayerschen "Hauptmanns von Köpenick". "Der große Blöff" ist ein Exposé über den Sozialtypus "Hochstapler" und seine bereitwilligen Opfer, ausgezeichnet durch die Zerrissenheit der blöffschen Figuren, die Seligkeit wie Verzweiflung gleichermaßen in sich tragen.
Felicia Zeller rekonstruiert diesen theaterhistorischen Fund in all seiner Widersprüchlichkeit für die Bühne. Die Hochstapelei scheint dabei wie das Theater selbst der Spiellust, der Gier nach Erfolg und dem Sinn für Improvisation zu gehorchen. Der Sicherheitsabstand zwischen Phantasie und Wirklichkeit verschwimmt in Zellers sprachakrobatischer Stückaneignung in des Meeres und der Liebe Wellen…
Es entsteht so eine hochkomische Reflexion über das Theater und das Leben, ein schillerndes Kaleidoskop unserer Zeit, in der jeder mehr sein will als er ist, und die Frage nach dem, was wahr ist, was erfunden, in schwindelerregende Regionen getrieben wird.
Regie führt Daniela Kranz, das Bühnenbild und die Kostüme entwirft Jutta Burkhardt.
Es spielen Katrin Aebischer, Gertrud Kohl, Saskia Petzold, Nina Schopka
– Andreas Anke, Hans-Georg Körbel, Klaus Meininger, Boris Pietsch
sowie Johannes Schmidt/Pit-Jan Lößer.
www.saarlaendisches-staatstheater.de