Der kreative Mittelstand Wiens ist gefangen zwischen gelebter Verbürgerlichung und dem neurotischen Bedürfnis, Engagement zu zeigen. Surreale Überhöhungen aus Buñuels Film und Originalzitate aus Interviews erzählen in dieser Salonkomödie humorvoll vom Lebensgefühl unserer Generation.
Welche Surrealität wohnt eigentlich unseren Wertvorstellungen und Verhaltensweisen inne? Wir, die wir nicht im Krieg waren, bevorzugt biologisch essen, für Pussy Riot auf Facebook posten und unser Geld mit einer einigermaßen erfüllenden Tätigkeit verdienen, gleichzeitig aber den größer werdenden Druck von außen mehr oder weniger erfolgreich verdrängen.
Die Grundsituation: eine Gruppe von Menschen, die sich regelmäßig zum Essen trifft. Narrative Elemente aus Buñuels Film werden in unsere Lebensrealität übersetzt. Originalzitate aus Interviews mit Menschen des kreativen Mittelstands stehen fiktiven Elementen aus alltäglichen Erzählungen, Gerüchten und Traumerzählungen gegenüber. Dabei sollen Antworten auf die surrealen Überhöhungen Buñuels aus einer gegenwärtigen Logik gefunden werden. Die gelebte Verbürgerlichung im Kontrast zum neurotischen Bedürfnis, Engagement zu demonstrieren.
Ein Widerspruch? Nein – ein Versuch das Lebensgefühl einer Generation darzustellen.
Ed. Hauswirth wurde 1965 in der Steiermark geboren. Regisseur, Darsteller, Gründungsmitglied des Theater im Bahnhof Graz. 1990-2005 Landesspielberater für außerberufliches Theater in der Steiermark. Seit 2006 künstlerischer Leiter des Theater am Bahnhof. Zahlreiche Inszenierungen für das Theater im Bahnhof, die Rabtaldirndln und das Vorstadttheater Graz. Einladungen unter anderem zum steirischen herbst, Wiener Festwochen, Theater der Welt, Impulse 2013.
Es spielen: Jens Claßen, Michaela Kaspar, Raphael Nicholas, Julia Schranz, Georg Schubert und Elisabeth Veit
Text und Regie: Ed. Hauswirth
Ausstattung: Alexandra Burgstaller
Dramaturgische Mitarbeit: Isabelle Uhl
Regieassistenz: Renate Vavera
Chor-Arrangement und Einstudierung: Andrés García
Regiehospitanz: Flora Lhotka
Dramaturgiehospitanz: Alexander Tillinger
Vorstellungstermine: Fr 17., Di 21., Mi 22., Fr 24., Sa 25., Di 28. Jänner 2014, 20 Uhr