Sie stellten die Formen der Liebe in zwischenmenschlichen Beziehungen - romantische Liebe, die Liebe in der Ehe, homosexuelle Liebe, Liebe zwischen Geschwistern oder Freundschaft - den wiederum verschiedenen Formen von Gewalt, in die Liebe münden kann, gegenüber - Betrug, das Erzwingen der Erfüllung ehelicher Pflichten, Vergewaltigung, Ausübung von Macht - und entwickelten daraus die Geschichte von "crush": Ein Schiff, voll besetzt mit Flüchtlingen, die ihr Leben Schleppern anvertraut haben, steuert einer ungewissen Zukunft entgegen. Ein Mädchen und ein Junge verlieben sich gegen den Willen ihrer Verwandten und Freunde ineinander.
In Tanzelementen, die wiederholt, rhythmisch abgewandelt, ausgearbeitet oder im Ansatz erstickt werden, loten Ballettdirektor und seine Ballettcompagnie alle Möglichkeiten aus, die gegensätzlichen, mit der Vokabel crush verbundenen Emotionen mit ihren Körpern auszudrücken.
Bühnenbildner Michael Engel verwandelt die Bühne in einen wassergrünen Frachtraum, in dem Container voller Flüchtlinge stehen. Sie befreien sich aus den beengten Verhältnissen und erobern sich den Frachtraum, der durch seine Konstruktion Schutz vor den Unbilden des Meeres bietet, aber zugleich auch Gefängnis ist.
Erfüllt wird dieser Raum von der Musik, die Christian Jung für "crush" komponiert und entwickelt hat. Beats, Drums, Herztöne bilden den Klangteppich - die Geräuschskulisse des Schiffes. Dazu spielt Jung live, im Halbplayback oder im Playback Melodien und Rhythmen ein, Versatzstücke aus Rock oder Funk wechseln ab mit zarten Tönen oder Improvisationen.
Die Kostüme, von Anke Drewes-Siebenborn entworfen, nehmen aktuelle Modetrends aus Großbritannien auf und unterstreichen die Identifikation einzelner Flüchtlinge mit ihrem Herkunftsland, ihrer "Clique". So werden die drei verschiedenen Gruppen durch drei Farbgebungen der Textilien markiert.
Weitere Termine: /11.10./13.10./21.10./12.11./18.11.2006/21.1./9.2./3.3.2007