„Antigone in Bautzen. Ein Trainingscamp für Freiheitsdrang“ verknüpft die Antigone von Sophokles mit den Erinnerungen von ehemaligen DDR-Dissidenten. Zu Antigone, der todessehnsüchtigen Wider-stands-Figur gesellen sich der Sänger einer DDR-Punkband, der von der Politisierung einer Jugendszene erzählt oder der ehemalige Bautzen II-Häftling, der die Haft der Ausreise nach Westdeutschland vorzieht. Kreon, der übermütige Herrscher, der für die neue Staatsordnung selbst göttliches Gesetz bricht, wird zum Vorfahren des vormundschaftlichen Staates, der alles für „negativ-feindlich“ hält, was er nicht kontrollieren kann. Doch „Antigone in Bautzen“ ist nicht nur ein Theaterprojekt, das an einem historischen Ort von Diktatur und Dissidenz erzählt. Es ist auch ein Stück über den Ort Bautzen, über das Erinnern zwanzig Jahre nach der „friedlichen Revolution“ und über die Frage, wie wir heute „Freiheit“ buchstabieren.
Regie: Martin Kreidt a.G.; Bühnenbild: Stefan Rändel a.G.; Kostüme: Katharina Lorenz a.G.; Darsteller: Anna-Maria Brankatschk, Marie-Luise Lukas, Rainer Gruß, Benjamin Kneser, Marcus Staiger, Michael Lorenz a.G. und Nai Wen Chang a.G
Gefördert im Fonds Heimspiel der Kulturstiftung des Bundes in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Bautzen