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Uraufführung: THE JOURNEY - Literarisch-musikalische Reise ins Zentrum Europas Bühnenprojekt von und mit Lukas Bärfuss und Gwendolyn Masin in Basel

Premiere 1.11.23, 20.00 Uhr, Gare du Nord, Basel

THE JOURNEY nimmt das Publikum mit auf eine Reise ins Zentrum Europas. Lukas Bärfuss trägt Texte vor, die Violinistin Gwendolyn Masin, begleitet vom Origin Ensemble und dem Zymbalisten Miklós Lukács, spielt selten aufgeführte Musik etwa von Zara Levina, Mykola Lyssenko und Grigoras Dinicu, aber auch bekannten Komponisten wie Béla Bartók oder

Ernest Bloch.

 

Copyright: Lea Meienberg, Portrait Lukas Bärfuss

THE JOURNEY erzählt mit Texten und Musik die Geschichten der Menschen, der Länder, der Kriege, des Widerstands. Lukas Bärfuss, in der Rolle eines literarischen Reporters, schafft aus Gesprächen mit Menschen, Reiseerinnerungen, aus aktuellen Meldungen des Tages und der Literatur neue Zusammenhänge. Gwendolyn Masin schöpft aus den musikalischen Archiven der Region und lässt vergessene und verschollene Musik erklingen.

Das Projekt THE JOURNEY ist ein Abend an der Schnittstelle zwischen Konzert, Lesung und Musiktheater. Er zeigt die Vielfalt der bereisten Regionen, deren Unterschiede und deren Gemeinsamkeiten. THE JOURNEY ist ein Plädoyer gegen die Sesshaftigkeit und für die Lebensweise der Fahrenden, für die Grenzgängerinnen und Grenzüberschreiter, für die Kultur als Konterbande.

Leben am Rande der Gesellschaft
Lukas Bärfuss und Gwendolyn Masin entwickelten THE JOURNEY aus eigenen Erfahrungen als Nachkommen aus stigmatisierten und ausgegrenzten Familien. Ein Mosaik von Geschichten, das zeigt, wie sich das Leben am Rande der Gesellschaft anfühlt, und das dokumentiert, wie an diesen Rändern einige der eindringlichsten Geschichten und Melodien entstehen.

THE JOURNEY soll bewusst machen, dass die anonymen Flüchtlinge aus den täglichen Nachrichten Menschen mit Träumen, Hoffnungen und Geschichten sind. Die Reise führt von Odessa und Istanbul am Schwarzen Meer über Bukarest, Albanien, Mazedonien, Sarajewo in die Schweiz und zurück nach Budapest.

Musik als universelle Sprache
Musik, an einem bestimmten Ort entstanden, reist durch Raum und Zeit. Musik verbindet, unabhängig von Hautfarbe, Glaube, Alter, Geschlecht. Sie ist ein Ort der Zusammenkunft. Musik als universelle Sprache ist ein Mass für die Zeit und ein Spiegel der kulturellen Vielfalt. In die von Lukas Bärfuss geschriebenen und erzählten Geschichten über Menschen, die unterwegs sind, webt sich diese Musik ein, geschrieben auch von Schweizer Komponisten, etwa dem Lausanner Antoine Auberson oder dem Zürcher Daniel Schnyder. Beim Werk von Auberson handelt es sich um eine Uraufführung. Die Musik wird von Gwendolyn Masin und dem Origin Ensemble interpretiert. Dazu steuert der ungarische Zimbalvirtuose Miklós Lukács seine unverkennbaren Klänge bei.

Die politischen Teilungen und die Kriege Europas im 20. Jahrhundert haben Menschen, Familien, ganze Gesellschaften gewaltsam getrennt. Man kann die europäische Geschichte als Versuch der Nationalstaaten lesen, durch die Abwehr des Fremden die eigene Identität zu finden. Die Kultur der Fahrenden, aber auch die jüdische Geschichte, ist eine Kultur der
Reise, eine Kultur des Niemandslandes. Lange vorher entwickelt, hat der Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 THE JOURNEY eine schreckliche Aktualität und eine unerwartete Dringlichkeit verliehen. Der Blick geht zu den Menschen, die in ihren zerbombten Häusern ausharren, zu den Millionen, die aus dem Land flüchten. Die Flüchtenden können nur wenig mitnehmen, einen kleinen Koffer mit ihrer Habe; aber sie sind reich an Musik, an Liedern, an Erzählungen, an Erfahrungen.

Lukas Bärfuss
Lukas Bärfuss, geboren 1971 in Thun, ist Dramatiker, Romancier und Essayist. Seine Stücke werden weltweit gespielt, seine Romane sind in 20 Sprachen übersetzt. Er erhielt zahlreiche Preise, etwa den Berliner Literaturpreis, den Schweizer Buchpreis und den Georg-Büchner- Preis. Bärfuss ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und lebt in Zürich. Er lehrt an der Hochschule der Künste Bern und am Schweizerischen Literaturinstitut
in Biel.

Gwendolyn Masin
Gwendolyn Masin, geboren 1977, ist eine niederländische Violinistin. Sie lebte als Kind mit ihrer Familie in Amsterdam, Kapstadt, Budapest und Dublin. Seither ist sie weltweit als Konzertgeigerin unterwegs. Sie hat unter anderem Werke von Raymond Deane, Urs Peter Schneider und John Buckley uraufgeführt. 2006 gründet sie das GAIA Musikfestival, das
jährlich stattfindet. Im Casino Bern kuratiert sie das Programm Cocktail für die Musen.

Die Spieldaten:
1.11.23, 20.00 Uhr, Gare du Nord, Basel (Uraufführung)
2.11.23 20.00 Uhr Gare du Nord, Basel
3.11.23 19.30 Uhr KKT, Thun
4.11.23 20.00 Uhr Casino Bern, Bern
5.11.23 18.00 Uhr Theater Rigiblick, Zürich
6.11.23 20.00 Uhr Theater Rigiblick, Zürich
7.11.23 19.30 Uhr Kurtheater, Baden
8.11.23 19.30 Uhr TAK, Schaan, Liechtenstein
22.11.23 19.30 Uhr House of Music, Budapest, Ungarn
26., 27., 28.4.24 GAIA Musikfestival, Oberhofen
30.4.24 20.00 Uhr Theater Casino, Zug
Links zu THE JOURNEY:

www.thejourneyproject.eu
www.lukasbaerfuss.ch
gwendolynmasin.com

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