Juni 1905: Vier junge Architekturstudenten aus Dresden wollen malen, spontan, impulsiv, ohne Rücksicht auf akademische Regeln und Gesetze und schon gar nicht auf den guten Geschmack! Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl gründen eine Künstlergruppe, nennen sie Die Brücke und legen damit das Fundament für den deutschen Expressionismus, mit dem die moderne Kunst in Deutschland Einzug halten wird. Gleichzeitig war es der Beginn einer tiefgreifenden Befreiung der Gesellschaft von alten Herrschaftsmodellen und die Etablierung einer Reformbewegung, die beispielsweise die Gartenstädte hervorbrachte.
Anhand eines freien Umgangs mit Farbe und Form, entfaltete sich nun ein Raum für die Darstellung psychisch intensiver Bilder- und Körperwelten, welche gleichzeitig die Katastrophen und Verzerrungen des 20. Jahrhunderts ausdrücken. Ein zentrales Thema wird die Betrachtung menschlicher Bewegung und damit vor allem der Tanz. Inspiriert vom Leben und Werk des Chemnitzer Malers Karl Schmidt-Rottluff und dessen Frau und Muse Emy Frisch taucht die Choreografin Katarzyna Kozielska in ihrem Tanzstück Wieso ist die Nase blau? in die Welt der kräftigen, reinen Farben und einfachen Formen der Portraits und Landschaften ein. Nicht die äußere Wirklichkeit, sondern was den Künstler zum Schaffen drängt, hieß das Postulat und fand ihre Förderinnnen und Förderer unter anderem in Dr. Rosa Schapire, Victor und Hedda Peters, Hanna Becker von Rath und Erika von Hornstein.
Die aus Polen stammende Tänzerin Katarzyna Kozielska, seit der Spielzeit 2000/2001 Mitglied des Stuttgarter Balletts, ist seit 2011 auch als Choreografin erfolgreich. Für das Ballett Chemnitz schuf sie 2018 Unleash für den dreiteiligen Ballettabend Nordlicht, der große Aufmerksamkeit erregte und mit einem Gastspiel in Schweden auch das dortige Publikum beeindruckte. In ihrem neuen Tanzstück entwickelt Kozielska nun eine mitreißende choreografische Atmosphäre, die sich inspirieren lässt von der malerischen Welt von Karl Schmidt-Rottluff.
Choreografie und Inszenierung Katarzyna Kozielska
Konzeption Sabrina Sadowska
Katarzyna Kozielska
Bühne und Kostüme Thomas Mika
Dramaturgie Dirk Elwert
Karl Schmidt-Rottluff Jean-Blaise Druenne
Kirill Kornilov
Emilijus Miliauskas
Emy Leonie Schmidt-Rottluff, geb. Frisch, seine Frau Natalia Krekou
Anna-Maria Maas
Savanna Haberland
Rosa Schapire, Kunsthistorikerin Valeria Gambino
Soo-Mi Oh
Hanna Bekker vom Rath, Mäzenin Sandra Ehrensperger
Emily Grieshaber
Lívia Pinheiro
Künstlergruppe „Die Brücke“
Ernst Ludwig Kirchner Sascha Paar
Raul Arcangelo
Fritz Bleyl Alejandro Guindo Martín
Benjamin Kirkman
Erich Heckel Roberto Calabrese
Daniele Sessa
Der Tod Raul Arcangelo
Dan Ozeri
Benjamin Kirkman
Nirriti Sabrina Sadowska
Vier Paare Benjamin Kirkman
Kirill Kornilov
Emilijus Miliauskas
Sascha Paar
Anna-Maria Maas
Valeria Gambino
Emily Grieshaber
Soo-Mi Oh
Karl Schmidt-Rottluff Dan Ozeri
Ivan Cheranev
Fünf Modelle Mariam Alemany Romero
Rebekka Hvalsøe Holst
Sandra Ehrensperger
Savanna Haberland
Lívia Pinheiro
Alice Vittoria Badino
Soldaten Ivan Cheranev
Benjamin Kirkman
Kirill Kornilov
Emilijus Miliauskas
Roberto Calabrese
Daniele Sessa
Farben Ensemble