Mit nichts weniger als der möglichen Katastrophe spielt der Schweizer Dramatiker und Meister der Groteske Friedrich Dürrenmatt in seinem Zweiakter Die Physiker aus dem Jahre 1962, der in Zeiten des Kalten Krieges zum Publikumserfolg wurde und heute wieder voll aktueller Brisanz steckt. Der Kernphysiker Möbius spielt den unzurechnungsfähigen Kranken und lässt sich freiwillig einweisen, um seine Forschung zu retten. Doch wer rechnet schon dort mit dem Geheimdienst, der Tür an Tür auf den Moment wartet, um zuzuschlagen?
Möbius trifft im Sanatorium gleich zwei Mitpatienten, seine Wissenschaftskollegen Einstein und Newton. Patienten, Forscher oder Agenten? Echt oder unecht? Das Verwirrspiel beginnt. Denn im Irrenhaus des Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd kann nur bleiben, wer auf überzeugende Art und Weise verrückt ist. Zwischen unbändiger Komik und blankem Grauen debattieren sich Möbius, Einstein, Newton, medizinisches Personal und Polizei in eine wahrhaft verzwickte Lage …
Man schreckt vor nichts zurück und ist auch bereit, über Leichen zu gehen …
Stef Lernous ist Regisseur, Schauspieler und Autor. Er gründete 1999 das belgische Theaterensemble Abattoir Fermé und produzierte seitdem mehr als 70 Produktionen. Er unterrichtet an der Schauspielabteilung des Royal Institute for Theatre, Cinema & Sound in Brüssel und schreibt für verschiedene Theatermagazine. 2020 erschien darüber hinaus sein Film Hotel Poseidon, der auf Festivals in Kanada, USA, UK, Puerto Rico, Italien zu sehen war. In Deutschland arbeitet er u. a. am Theater Freiburg und am Berliner Ensemble. In Kassel ist von ihm Die Verwandlung zu sehen.
Regie: Stef Lernous,
Bühne: Sven van Kuijk,
Kostüme: Stef Lernous,
Dramaturgie: Patricia Nickel-Dönicke
Mit: Iris Becher, Jakob Benkhofer, Danai Chatzipetrou, Clemens Dönicke, Aljoscha Langel, Hagen Oechel
Nächste Vorstellungen: 29. und 31. März, 1. April