Eine indigene Gruppe überfällt im Norden des heutigen Argentiniens spanische Kolonisatoren. Es gibt nur einen Überlebenden, er gliedert sich in die Stammesgesellschaft der Colastiné ein. Viel später wird er von den Spaniern befreit und bezeugt, reflektiert und erinnert seine Wahrnehmungen.
In The Hunger übertragen sich kannibalische Rituale auf andere Formen der Gier: Vom Kolonialismus über den Konsumrausch des heutigen Kapitalismus bis hin zur Hyperproduktion eines endlosen Jetzt in den sozialen Netzwerken. Zyklische und kollektive Rituale sollen dazu beitragen, einen fragilen Realitätssinn, eine Art „Normalität” mit eigenen sozialen Konventionen und Regeln aufrechtzuerhalten. „Die Verwandlung des Tabus in ein Totem“ hallt in neuen Formen von Grenzverschiebungen wider, während die eigene Intimität von den Repräsentationslogiken der digitalen Welt verschlungen werden. Existiert die Wirklichkeit erst, wenn jemand sie beobachtet?
von und mit: Candaş Baş, Adaya Berkovich, Alexandra Bódi, Emil Bordás, Chloe Chua, Oksana Chupryniuk, Deborah Dalla Valle, WooSang Jeon, Khaled, Moritz Lucht, Thulani Lord Mgidi, Steph Quinci, Anne Ratte-Polle, Miki Shoji, Shiori Sumikawa
Text, Regie & Choreographie: Constanza Macras
Bühne: Simon Lesemann
Kostüme: Slavna Martinovic
Musik: Robert Lippok
Komposition Chormusik: Kristina Lösche-Löwensen
Live-Kamera: Greta Markurt
Dramaturgie: Carmen Mehnert, Tamara Saphir, Leonie Hahn
Eine Koproduktion mit Constanza Macras | DorkyPark
Weitere Vorstellungen am 21. und 27. September sowie am 09. und 18. Oktober, jeweils 19:30.