
Man tauscht Philosophisches, Anzügliches, Beleidigendes und Handgreifliches aus. Alles wie gehabt, wenn da nicht ein schönes Paar penetrant in die Aufmerksamkeit hineindrängen würde. Die Ausstrahlung der Bessergestellten und ihre provozierende Bedürfnislosigkeit sprengen den Rahmen. Während hier der Triebdrang mit am Tisch sitzt, scheinen die da drüben sich "zu fein zum Vögeln. Die küssen sich und sind fertig mit sich. Das sind wahrscheinlich welche, die überhaupt keinen menschlichen Geruch haben.“
Der Anblick der Harmonie ist angesichts der eigenen Unzulänglichkeiten nicht mehr auszuhalten. Die Makellosigkeit muss sich einverleibt werden, damit kein Widerspruch mehr zum eigenen Selbst besteht! In Werner Schwabs "europäischem Abendmahl" zerfleischt sich eine Gesellschaft selbst, wobei ihr die Sprache um die Ohren fliegt.
Regie Abdullah Kenan Karaca
Bühne Vincent Mesnaritsch
Kostüme Elke Gattinger
Dramaturgie Bastian Boss
Mit: Silas Breiding, Luise Deborah Daberkow, Lukas Darnstädt, Pascal Fligg, Carolin Hartmann, Steffen Link, Pola Jane O´Mara, Vincent Sauer, Nina Steils