Warum entschied sich der gefeierte elisabethanische Komiker William Kemp, Shakespeare und seine Schauspieltruppe ausgerechnet auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs in London zu verlassen und sich auf dem einsamen Weg zum 100 Meilen entfernten Norwich zu machen? Gab es etwa einen künstlerischen Streit mit dem Schriftsteller? Eine politische Meinungsverschiedenheit bezüglich des neu erlangten Reichtums und gesellschaftlichen Ansehens der Theatertruppe? Oder hatte Shakespeare einfach genug von der unflätigen Gesangs- und Tanznummer des Clowns am Ende seiner Stücke?
Wir wissen es nicht! Die Geschichte lehrt uns nur, dass künstlerische Differenzen Stoff für große Dramen liefern. William Kemp wird uns seine Geschichte (auf Deutsch) erzählen. Er wird seine Kunst mit seiner Tanz- und Gesangsnummer unter Beweis stellen und das Publikum zum
Mitsingen einladen. Außerdem wird Kemp (auf Englisch) sein Schauspieltalent anhand einiger Monologe demonstrieren, die William eigens für ihn geschrieben hat – vorausgesetzt, er kann der Versuchung widerstehen,
von Shakespeares Worten abzuweichen und mit dem Publikum zu schwatzen. Kemps bemerkenswerteste Rollen waren Falstaff in „Henry IV“ und Bottom in
„Ein Sommernachtstraum“.
Nigel Hollidge nimmt Sie in seinem Solo-Programm mit auf eine Reise in das Herz des elisabethanischen Theaters. Shakespeare mit neuen Augen gesehen: mit den Augen eines hart arbeitenden Clowns, dessen einzige Bestimmung es ist, andere zum
Lachen zu bringen.
weitere Termine: Mi. 06.10., Do. 07.10., Fr. 08.10., Sa. 09.10.2010 jeweils um 20 Uhr