Sie versuchen ihr zu entrinnen – und leeren doch den Becher mit dem Liebestrank. Nach der Hochzeit von Marke und Isolde kommt das Verhältnis von Isolde und Tristan ans Licht. Tristan stürzt in den Tod. Isolde folgt ihm. In Vielem ist Tristan und Isolde, auf Gottfried von Straßburgs mittelalterlichem Tristan- Roman basierend, Wagners radikalstes Werk: Musikalisch stößt er das Tor weit und kühn auf in die Klangmöglichkeiten der ungebundenen Tonalität. Das Drama seiner Protagonisten verlegt er von äußerer Handlung weit weg ganz in innerstes Erleben. Nach einer Schifffahrt über das Meer des Unbewussten führt er das Paar in den Irrgarten der Gefühle und verspricht „höchste Lust“ in der Auflösung der Welt.
Inmitten eines zutiefst bürgerlichen Zeitalters verfasste Richard Wagner sein todestrunkenes, ehebruchfreudiges Hohelied auf die Liebe und spiegelte damit nach außen seine eigene Existenz. Tristan und Isolde entstand von 1857 bis 1859, als in Wagner die Leidenschaft für die Kaufmannsgattin Mathilde Wesendonck entbrannte. Während der Vorbereitungen zur Uraufführung am 10. Juni 1865 in München verfiel ihm die Tochter Franz Liszts und Gattin des Uraufführungsdirigenten: Cosima von Bülow.
David Pountney, renommierter Regisseur (z.B. seine Inszenierung von Zimmermanns „Die Soldaten“ bei der Ruhrtriennale) und Intendant der Bregenzer Festspiele, inszeniert zum ersten Mal Tristan und Isolde, und zum ersten Mal an der Oper Köln.
In den Titelpartien debütieren in Köln Annalena Persson und Richard Decker. Kölns Generalmusikdirektor Markus Stenz präsentiert sich nach dem „Ring des Nibelungen“, „Lohengrin“ und „Tannhäuser“ abermals als Wagner-Dirigent.
Musikalische Leitung: Markus Stenz |
Regie: David Pountney |
Bühne: Robert Israel |
Kostüm: Marie-Jeanne Lecca |
Licht: Hans Toelstede |
Chor: Andrew Ollivant
Tristan: Richard Decker | Isolde: Annalena Persson | König: Marke Alfred Reiter
/ Michail Schelomianski | Brangäne: Dalia Schaechter | Kurwenal: Samuel
Youn | Melot: Gerardo Garciacano | Ein Hirt: Johannes Preißinger | Ein Steuermann: Abraham Singer | Ein junger Seemann: Jeongki Cho
Sonntag vor der Premiere
15. März 2009 um 11.30 Uhr Vortrag von Prof. Dr. Dieter Borchmeyer, Universität Heidelberg: Tristan und Isolde oder Vom Kuß der Liebe und des Todes
18. März 2009 um 20.00 Gesprächskonzert mit Stefan Mickisch
Seit Jahren sind seine Einführungsmatineen am Flügel ein fester Bestandteil
der Bayreuther Festspiele. In seinem Gesprächskonzert erläutert Mikisch am
Flügel Richard Wagners Tristan und Isolde.
Weitere Vorstellung am 27. März