Was es ist
Es ist Unsinn sagt die Vernunft
Es ist was es ist sagt die Liebe
Es ist Unglück sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz sagt die Angst
Es ist aussichtslos sagt die Einsicht
Es ist was es ist sagt die Liebe
Es ist lächerlich sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich sagt die Erfahrung
Es ist was es ist sagt die Liebe
Unter Leitung der Theaterpädagogin Anja Deu fanden sich 18 Förder, Haupt- und Realschüler unterschiedlichster Nationalitäten zusammen und wollten ein für sie brennendes Thema spielerisch umsetzen.
Was bedeutet es für junge Menschen, die aus unterschiedlichen Kulturkreisen kommen, in Deutschland aufwachsen und sich hier ineinander verlieben?
Wie gehen sie selbst, ihre Familien und die Gesellschaft damit um? Kann das gut gehen? Hat so eine junge Liebe eine Perspektive? Oder werden die verschiedenen kulturellen Ursprünge zu einem unüberwindbaren Hindernis?
Während monatelanger Proben, immer nachmittags neben dem Unterricht und sogar in den Schulferien, (während der Osterferien fand eine Probenfahrt statt), setzten sich die Jugendlichen mit der Thematik auseinander, in die auch eigene Erfahrungen eingeflossen sind.
Erstmals begleitet die deutsch-türkische Rockband SAFKAN einen solchen Theaterabend. SAFKAN hat die Arbeit sehr engagiert unterstützt. Es wurden Musiktitel produziert und Aufnahmen mit den Jugendlichen im eigenen Tonstudio eingespielt. Die Rockband wird auch bei den Theateraufführungen im Busdepot live spielen. Wie wichtig den erwachsenen Musikern sowohl das Thema als auch die Arbeit mit Jugendlichen ist, zeigt z. B. dass sie für ihre Arbeit kein Honorar veranschlagt haben, sondern es für sie selbstverständlich war, auf die erste Anfrage sofort zu antworten „Ja, wir sind dabei!“
Karten sind an der Theaterkasse erhältlich: Tel. 0541/ 76 000 76
Weitere Aufführungstermine: 21. und 22. Juni 2008 jeweils 19.30 Uhr im Alten Busdepot
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Multikulturelles Theater für Jugendliche:
Erstmals Kooperation zwischen Theater Osnabrück und terre des hommes
Das Kinderhilfswerk terre des hommes fördert erstmals ein Projekt des Theaters Osnabrück: AMIGOS BANDIDOS, ein multikulturelles Theaterprojekt für Kinder und Jugendliche aus Förder-, Haupt und Realschulen. terre des hommes und das Theater Osnabrück wollen damit einen Beitrag zum interkulturellen Dialog in Osnabrück leisten und den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, ihre Lebenssituation der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Das Projekt unter der Leitung von Anja Deu, Theaterpädagogin vom Theater Osnabrück, fördert durch das Medium Theater gezielt Jugendliche mit Migrationshintergrund, eine in Deutschland stark benachteiligte Bevölkerungsgruppe. So sieht der UN-Sonderberichterstatter für Bildung bei der Umsetzung des Rechts auf Bildung in Deutschland deutliche Mängel: Es gibt eine klare Verknüpfung zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolgen; für arme und sozial schwache Bevölkerungsgruppen ist Chancengleichheit nicht Realität. Ausländische Jugendliche beenden Schule und Ausbildung überproportional häufiger ohne qualifizierte Abschlüsse. Überdurchschnittlich viele Migrantenkinder besuchen Sonder- und Hauptschulen und sind entsprechend in Gymnasien unterrepräsentiert. Ein Grund liegt auch darin, dass Kinder aus Migrantenfamilien selten die Möglichkeit haben, ihre Potenziale zu entfalten, die gerade durch den kulturellen Hintergrund besonders vielfältig und bereichernd sein können. Eltern sind oftmals nicht in der Lage, ihren Kindern dabei Unterstützung zu bieten; auch, weil sie sich in Deutschland oftmals selbst überfordert fühlen.
An dieser Stelle setzt das Projekt AMIGOS BANDIDOS an. Das Theaterspiel und die Teilnahme an einer multikulturellen Theatergruppe können den Jugendlichen dienen, ihre Persönlichkeit und ihre individuellen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und ihr Selbstvertrauen zu stärken – und fördern letztendlich ihre Integration.
terre des hommes ist unabhängig von Staat, Kirche und Parteien und fördert in 25 Projektländern rund 500 Projekte für Not leidende Kinder. Seit 1973 unterstützt terre des hommes Initiativen in Deutschland. Derzeit sind es 15 Projekte, die sich um die Bedürfnisse von Kindern aus Migranten- und Flüchtlingsfamilien kümmern sowie um Kinder und Jugendliche, die ohne Begleitung nach Deutschland geflüchtet sind. Die Projekte arbeiten überwiegend in den Bereichen Bildung und Ausbildung, Beratung und psychosoziale Unterstützung.
Weitere Informationen: terre des hommes, Athanasios Melissis, 05 41/71 01-134