Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Theater Görlitz: ORPHEUS UND EURYDIKE von Christoph Willibald GluckTheater Görlitz: ORPHEUS UND EURYDIKE von Christoph Willibald GluckTheater Görlitz: ORPHEUS...

Theater Görlitz: ORPHEUS UND EURYDIKE von Christoph Willibald Gluck

Premiere Sonnabend, 18.09.2010, 19.30 Uhr

 

Orpheus trauert am Grabmal Eurydikes um den Verlust der Gattin. Als er sich aufrafft und erklärt, er wolle sie dem Hades entreißen, erscheint Amor und verkündet:

 

Er darf in die Unterwelt hinabsteigen und wenn er die Furien durch seinen Gesang besänftigt und Eurydike zurückgeleitet, ohne sie anzusehen, soll sie leben. Orpheus willigt ein. In der Vorhölle bedrängen die Furien Orpheus. Es gelingt ihm jedoch, sie nach und nach zu besänftigen. Bei den seligen Heroen und Heroinen des Elysiums trifft Orpheus auf Eurydike. Während die Seligen ihn umsingen, ergreift Amor Eurydike und führt sie Orpheus im Prüfungslabyrinth zu. Eurydike versteht nicht, warum Orpheus sie nicht ansieht. Sie zweifelt an seiner Liebe und will erneut sterben. In höchster Verzweiflung bricht Orpheus das Gebot und wendet sich ihr zu: Sie stirbt. Doch Amor erweckt Eurydike erneut zum Leben. Alle preisen die Wohltaten der Liebe.

 

Bereits ein Jahr vor ORPHEUS UND EURYDIKE hatten Gluck und Calzabigi das Wiener Publikum durch eine ganz ungewohnte Darbietung, das Tanzdrama LE FESTIN DE PIERRE, überrascht, in dem an Stelle der üblichen festlichen Aufzüge und heiter-glänzenden Ballette die musikalisch unter­malte pantomimische Wiedergabe des tragischen Don-Juan-Mythos im Mittelpunkt stand. Nicht weniger verblüffend war die Wirkung der neuen ORPHEUS-Oper. Hier musste man aus dem Titel zunächst auf ein Werk in ganz herkömmlichem Rahmen schließen, denn die Orpheus-Sage gehörte zu den beliebtesten Opernstoffen des 17. und 18. Jahr­hunderts. Die unverbindlich festliche Ouvertüre mochte die Hörer dann noch in ihrer Erwartung eines solchen Werkes bestärkt haben, sofern nicht schon ein Blick auf das Personenverzeichnis sie hatte stutzen lassen. Im Gegensatz zur herr­schenden Libretto-Tradition, die durchschnittlich sechs Personen, aber keine Chöre verlangte, tritt hier nämlich außer den Titelhelden nur eine ein­zige Figur, Liebesbote Amor, auf.

 

Libretto von Raniero de' Calzabigi

Deutsche Übertragung von Hans Swarowsky

 

Musikalische Leitung: Mark Rohde

Inszenierung: Sebastian Ritschel

Ausstattung: Karen Hilde Fries

Choreografie: Dan Pelleg, Marko E. Weigert

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

BERÜHRENDE MOMENTE -- "Spatz und Engel" mit dem Tournee-Theater Thespiskarren (Produktion Fritz Remond Theater im Zoo, Frankfurt) im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Edith Piaf und Marlene Dietrich stehen hier im Schauspiel mit Musik von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry als zwei Göttinnen des Chansons im Mittelpunkt des Geschehens. Und es ist gar nicht so…

EIN ÜBERZEUGTER HUMANIST -- 5. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle Stuttgart

Das Stück "Felder...im Vorübergehen" für Streichorchester aus den Jahren 1993/94 von Bernhard Lang ist nicht so spektakulär wie seine Oper "Dora", besitzt aber durchaus charakteristische…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑