Die Hauptfigur Alceste ist eine gespaltene und damit überaus moderne Figur. Ein Verliebter – jedoch unfähig zur Rhetorik der Liebe gegenüber der von ihm verehrten jungen Witwe Célimène. Alles, was auf dem gesellschaftlichen Parkett Rang und Namen hat, ist auf einer von ihren Partys versammelt, um zu feiern und einander Komplimente zu machen. Nur Alceste verweigert sich dieser Heuchelei. Als Dichter fühlt er sich ohnehin eher am Rande der Gesellschaft. Als ihn der Politiker Oronte um sein Fachurteil zu einem selbst verfassten Gedicht bittet, kommt es zum Eklat: Alceste sagt unverblümt, wie schlecht er „das Geschreibsel“ finde. Daraufhin droht Oronte, ihn mit einer Hetzkampagne öffentlich zu vernichten. Philinte, Alcestes Freund, drängt ihn, sich den neuen Zeiten anzupassen und „nicht als Weltverbesserer die Welt zu hassen“. Doch Alceste lehnt dies konsequent ab, verstrickt sich im Laufe der Ereignisse in immer mehr Konflikte und ist zuletzt der „Menschenflüchtling“, für den einzig die Einsamkeit noch lebbar scheint.
Jan Neumann ist erfolgreicher Theaterautor und Regisseur, dessen Stücke und Inszenierungen immer von einer außergewöhnlichen Liebe zu seinen Figuren und den SchauspielerInnen geprägt sind. Er arbeitet regelmäßig am Staatsschauspiel Stuttgart, Schauspiel Köln, Schauspielhaus Bochum und am Nationaltheater Weimar, wo er auch Hausregisseur ist. Am Theater Bonn brachte er im letzten Jahr Juli Zehs UNTERLEUTEN auf die Bühne.
Inszenierung Jan Neumann
Bühne Matthias Werner
Kostüme Cary Gayler
Musik Johannes Winde
Licht Sirko Lamprecht
Dramaturgie Carmen Wolfram
Regieassistenz Emanuel Tandler
Ausstattungsassistenz Lucia Bushart
Inspizienz Maurice Höchst
Soufflage Kerstin Heim
Regiehospitanz Sarah Elisabeth Braun
Alceste Daniel Stock
Cèliméne Annika Schilling
Arsioné Lydia Stäubli
Éliante Lena Geyer
Philinte Christian Czeremnych
Oronte Bernd Braun
Acaste Klaus Zmorek
Clitandre Benjamin Morik
01 Dez 19:30 H
06 Dez 19:30 H
14 Dez 19:30 H
25 Dez 18:00 H
31 Dez 19:30 H
13 Jan 18:00 H
19 Jan 19:30 H
23 Jan 19:30 H