Es sind Themen der Vergangenheit und Gegenwart, die uns zur Zukunft führen. Die Performances thematisieren das Sterben, welches wir medial ausbeuten und trotzdem immer weniger ertragen ebenso wie die Schnelllebigkeit unserer Zeit und den allgegenwärtigen Konsum in einer chaotischen Welt, die durch die Subjektivität, Dominanz und Rastlosigkeit des Menschen manchmal irrsinnig erscheint, sowie die Zukunft des Menschen auf diesem Planeten.
PROGRAMM 2013
Together - Eine Performance von Jasmine Ellis // Heimspiel + Premiere München
TOD(DOT)COM - Eine Performance von Jennifer Bopp und Julieta Figueroa // Gastspiel Berlin
my sisters‘ collected fantasies - Eine Performance von Lucas Hillen // Gastspiel Amsterdam
ZOOMWOOZ - Live-Cinema-Performance von Karla Kracht & Andrés Beladiez // Gastspiel Barcelona
Veranstalter: Manfred Kröll – protanz2.13 / Forum für zeitkritische Choreographie
Konzeptionelle Umsetzung: Manfred Kröll / Susanne Müller / Maria Anna Söllner
Licht: Rainer Ludwig // Ton: Peer Quednau // Grafik: Ulrike Schüler
Dauer: 120 Minuten, inkl. Pause
Weitere Vorstellungen: 13. / 14. September, 20:30 Uhr
Publikumsgespräch nach der Vorstellung am 14.9.2013
Die Plattform WILDE TENDENZEN gibt Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit, zu einem Thema Stellung zu beziehen, sie widmet sich Tabuthemen und Specials zu sozialen „Brennpunkten". Wilde Tendenzen ist ein Format von Künstlern für junge Künstler. Zeitgenössischer Tanz beschränkt sich heute nicht auf das (Er)Finden und Choreographieren neuer Bewegungsformen, sondern reflektiert Körper und Bewegung in den verschiedenen sozialen und kulturellen Kontexten, denkt zugleich über diese Arbeit(en) nach und integriert die Erkenntnisse in die Inszenierung.
In der 1. Ausgabe wurde 2009 unter dem Titel „du fehlst“ der Verlust geliebter Menschen thematisiert, die 2. Ausgabe stand 2011 unter dem Motto „all about sex“. Bei „The future is now – talk about your revolution“, der mittlerweile 3. Ausgabe, befassen sich Künstler im September 2013 mit persönlichen wie globalen Perspektiven.
Die Auswahl der eingereichten Arbeiten erfolgte wie schon in den vorherigen Ausgaben durch den Münchner Choreographen und Tänzer Manfred Kröll, der die Plattform 2009 initiiert hat und seitdem biennal veranstaltet. Manche Themenstellungen sind zeitlos, sie bleiben trotz des ausgeschriebenen Formats gleich. Es gibt aber auch Themen, die bei Künstlern globale Denkweisen auslösen. Dies hat stark mit der persönlichen Situation zu tun, in der sich der Künstler jeweils befindet. Was war in der Entstehungsphase einer Performance wichtig, global oder persönlich? Wo und in welchem Umfeld lebt und arbeitet der Künstler?
So sind auch die vorliegenden Performances mal mehr, mal weniger geprägt von den Emotionen, die sich in den vergangenen Jahrhunderten der Menschheitsgeschichte nicht merklich verändert haben.
Themen also, mit denen sich der Mensch immer schon befasst hat, etwa die Urangst vor dem Tod, spielen auch beim Blick des Künstlers in die Zukunft eine wesentliche Ausgangsrolle. Entsprechend individuell fallen die Antworten der Künstler auf „The future is now – talk about your revolution“ aus.