Vier Produktionen werden live und on-demand gezeigt, darunter auch die Tanz-Gala Baden-Württemberg, die ein besonderes Highlight des Festivals verspricht. In hybrider Form werden zum Abschluss des Festivals am 6. Juni 2021 vorproduzierte Beiträge mit Tanz live aus dem Marguerre-Saal im Theater Heidelberg kombiniert und laden dazu ein, den Tanz in all seinen Facetten zu erfahren. Mit dabei sein werden u. a. »The Dying Swans Project« von Gauthier Dance//Dance Company Theaterhaus Stuttgart, »Die nackte Wahrheit« vom TANZallianz-Kooperationspartner UnterwegsTheater oder »Metrof« in abwechselnder Besetzung u. a. mit Friedemann Vogel und Miriam Kacerova vom Stuttgarter Ballett. Das Dance Theatre
Heidelberg wird eine Vorschau zur Uraufführung von »Oscillation« zeigen.
Mit »Coloured Swan 3: Harriet’s remix« am 4. Juni 2021 erforscht Choreografin Moya Michael gemeinsam mit vier weiteren kreativen Köpfen die Zukunft in Bezug auf die Vergangenheit und Gegenwart. Die vier Tänzer*innen verkörpern dabei je eine der Zeitebenen. Das Projekt ist fest an den Grenzen zwischen Westeuropa und Subsahara-Afrika verankert und stellt Fragen über Spiritualität, Verdrängung und die Dreieinigkeit. Mit ihrer »Coloured Swans«-Serie hinterfragt die Choreografin, wie unterschiedliche Identitätsfacetten die Art und Weise verändern, wie Menschen sich bewegen oder künstlerisch ausdrücken. Tanz und Performance verbinden sich in der Produktion mit Gesang, Video und Sprache.
Am 5. Juni 2021 wird mit »Honest Bodies« eine dreiteilige Vorstellung mit Stücken von besonderen Tänzer*innen zu sehen sein. Eine Tänzerin mit einer Beinprothese aus Kirschholz, in die eine Kuckucksuhr und ein Pendel eingearbeitet sind, reflektiert tänzerisch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten, in denen die Zeit für den Menschen vergehen kann in »Cuckoo«. Im zweiten Teil »Unspoken Spoken« setzen sich Tänzer*innen mit und ohne Handicap mit dem Thema Regeln auseinander. Sie fragen sich, wie lange es dauert, bis der Mensch erkennt, dass er in einer Welt voller (selbstauferlegter) Regeln existiert und stellen diese in Frage. Mit »My heart goes boom« von Daniele Ninarello des Dance Well – movement research for Parkinson endet der dreiteilige Abend. Er zeigt die Begegnung von Menschen mit Parkinson-Syndrom mit zeitgenössischem Tanz. Die italienische Initiative schafft dadurch nicht nur ein Angebot zur Beteiligung von oft isoliert lebenden Erkrankten, sondern fördert durch das Tanzen einen neuen Zugang zu Kreativität und verbessert gleichzeitig den Sinn für Rhythmus, Gleichgewicht und Bewegung.
Am Abend des 5. Juni 2021 zeigen Tänzerinnen und Tänzer des Dance Theatre Heidelberg (DTH) ihr Können als Choreograf*innen im Rahmen des DTH-Formats »Freiraum«. Mit diesem Format werden junge künstlerische Ambitionen unterstützt und die Tänzerinnen und Tänzer zu kurzen, eigenen Choreografien ermutigt. Normalerweise findet dieses Format live auf den Bühnen des Theaters statt. In diesem Jahr haben sich die jungen Choreograf*innen mit sieben Filmemacherinnen und Filmemachern zusammengetan und setzen sich mit den Folgen der Corona-Beschränkungen auf ihr Verhältnis zum eigenen Körper auseinander. Unter anderem stellen sie die Veränderung in den Mittelpunkt, die mit den eingeschränkten Tanz-Möglichkeiten einhergeht und wie sich die Verbindung zwischen Geist und Körper entwickelt.
Mit Blick auf die Zukunft und mit dem Ziel, die Heidelberger Tanzszene zu stärken, freut sich das Theater und Orchester Heidelberg 2022 eine neue Kooperation zwischen dem Stadttheater und der freien Tanzszene bekannt geben zu können. Regionale Choreograf*innen werden ihre Arbeiten in verschiedenen Formaten im Zwinger präsentieren.
Tickets unter 06221|5820 000 oder www.tanzbiennale-heidelberg.de