Unter dem Eindruck des sich vor Schmerzen windenden Adolphus entdeckt Lady Magnesia neue Gefühle für ihren Gatten. Gerührt von dieser Wendung, versuchen Lord und Lady gemeinsam, Adolphus Linderung zu verschaffen. Schließlich wird auf Raten Fitztollemaches die Gipsbüste der Lady aufgelöst und dem Sterbenden als Medizin gereicht. Solcherart sanft zum Tod geleitet, versteinert Adolphus zur Statue, die schützend die Hände über das Ehepaar ausbreitet.
Mieczysław Weinberg – 1919 in Warschau geboren und 1996 in Moskau gestorben – zählt zweifellos zu den zu Unrecht vergessenen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Dabei belegt eine Vielzahl von Konzerten und CD-Produktionen aus jüngerer Zeit eindrucksvoll die Qualität der Werke Weinbergs, der zeitlebens im Schatten seines großen Förderers und Mentors Dmitri Schostakowitsch stand. Nicht weniger als 17 Streichquartette und 22 Sinfonien brachte er seit Mitte der 1940er Jahre neben anderem zu Papier, wobei ihm zunächst ähnliche Restriktionen durch das Stalin-Regime widerfuhren wie Schostakowitsch. Seit der Wiederentdeckung seiner Auschwitz-Oper Die Passagierin im Jahr 2010 wird Weinbergs OEuvre verstärkt Interesse entgegen gebracht.
Seine Kammeroper Lady Magnesia erlebt nun ebenfalls mehr als 35 Jahre nach ihrer Entstehung in Erfurt ihre szenische Uraufführung.
Text vom Komponisten nach Bernard Shaws Farce Passion, Poison and Petrification
In deutscher Sprache
Samuel Bächli (Musikalische Leitung)
Barbara Schöne (Inszenierung)
Jeannine Cleemen (Ausstattung)
Andreas Ketelhut (Chor)
Dr. Berthold Warnecke (Dramaturgie)
Marwan Shamiyeh (Sir George Fitztollemache)
Marisca Mulder (Lady Magnesia, seine Gattin)
Stéphanie Müther (Phyllis, Zimmermädchen)
Máté Sólyom-Nagy (Adolphus Bastable, Hausdiener)
Weitere Aufführungen Do, 01.03. l Di, 06.03. l Di, 20.03. l Mi, 18.04. l Di, 15.05.2012