Raststätten sind die einzige Ausnahme vom Halteverbot auf der Autobahn, exemplarische Orte unserer mobilen Gesellschaft: in sich abgeschlossene Blasen, abgespart von der Landschaft, öffentliche Areale des Konsums und alltäglicher, existenzieller Verrichtungen. Auf Raststätten verlieren wir Zeit. Wir bremsen kurz runter, regenerieren Mensch und Maschine für die Weiterfahrt, beschleunigen dann wieder auf die Mindestgeschwindigkeit und fädeln uns ein, zurück in den Strom.
In der tagebuchartigen Chronik „Die Autonauten auf der Kosmobahn“ (1984) dokumentiert Julio Cortázar gemeinsam mit seiner Frau Carol Dunlop eine außergewöhnliche, zeitlose Reise – weniger von Paris nach Marseille, als vielmehr von Raststätte zu Raststätte. Aufgetankt mit Texten und Motiven des argentinischen Meistererzählers, dessen bekannteste Kurzgeschichte „Teufelsgeifer“ die Vorlage für Michelangelo Antonionis Film „Blow up“ war, fährt ein Berliner Reisebus der Wirklichkeit hinterher, um sie an geeigneter Stelle zu überholen.
Leitung: Daniel Ott, Karoline Gruber, Anna Miewes, Therese Schmidt, Elena Mendoza Lopez, Jutta Wangemann, Sebastian Quack, Ursula Maria Berzborn, Andreas Göbel, Tobias Müller-Kopp, Hans-Jörg Bahrs und Kerstin Wiehe (K&K) u. a.
Eine Koproduktion der Fakultäten Darstellende Kunst und Musik der Universität der Künste Berlin. mit freundlicher Unterstützung von KLANGZEITORT, Institut für Neue Musik Berlin. In Zusammenarbeit mit dem HEBBEL AM UFER (HAU) Berlin
Weitere Vorstellungen: 3. (Voraufführung), 5. - 8. Juni 2008, jeweils 19.30 Uhr, Dauer bis ca. 24 Uhr
Karten unter 25900427, täglich 12-19 Uhr
Karten: 25*,- Euro, erm.15*Euro, Voraufführung 10,- Euro
* incl. Überraschung
Aufgrund der limitierten Platzzahl ist eine Reservierung notwendig