Mit Hilfe der NOA-Verkaufstechnik hält Simone die Stimmung hoch. Bundeswehrsoldat Karl Schmidt weiß das zu schätzen. Dankbar lauscht er Simones Weissagungen aus dem Groschenroman „Der grausame Nebel des Grauens, der alles und jeden tötet“ und prophetisch bestätigt sich, was Simone schon lange weiß: Gedanken gestalten die Welt da draußen. Früher verkaufte Karl Schmidt 3-D-Drucker, bis ein terroristischer Angriff seine Karriere beendete. Seither ist er Drohnenpilot, zuständig für entfremdetes Töten. Unverstanden, falsch ausgerüstet für die Welt, bleibt ihm nur die Gewissheit, dass die Wahrheit mallein demjenigen gehört, der sie beansprucht – und er legt sich mit Dietmar an, dem die Verrücktheit langsam zu viel wird.
Als die Lüftung ClimateChange 2030 ausfällt, passiert es schließlich: das Eis schmilz, der Wasserpegel steigt, die Apokalypse ist da und jeder kämpft ums Überleben. Dietmar angelt mutierte Fische, Simone baut an einer Arche und Gott betritt die Bühne, aber nur kurz – denn eigentlich handelt es sich hier um eine andere Geschichte. Es geht um die Geschichte von Theodore Müller Schulz – und sie ist es auch, die entscheidet, wer – im Nebel des kapitalistischen Daseins umherirrend – erzählen darf und wer zuhören muss.
Wie an vielen anderen Bühnen sind auch an den Theatern Chemnitz mehrere Neuproduktionen fertiggestellt, deren Premieren coronabedingt bisher nicht öffentlich gezeigt werden konnten. Die neue Serie DIGITAL PLAY präsentiert nun ab 15. Mai drei neue Schauspielinszenierungen im Abstand von je einer Woche auf www.theater-chemnitz.de/digital-play. Mit diesem Online-Angebot möchten die Theater Chemnitz ihr Publikum herzlich einladen, in Zeiten geschlossener Spielstätten dennoch aktuelle
Produktionen erleben zu können.
Den Anfang macht die Farce „Arche Noa – Das Ende vom Schluss“ von Sören Hornung. Das Gewinnerstück des Chemnitzer Theaterpreises für junge Dramatik 2020 sollte im Mai vergangenen Jahres im Ostflügel des Schauspielhauses Chemnitz uraufgeführt werden, mittlerweile musste die Premiere viermal verschoben werden. Im doppelten Sinn am Puls der Zeit gelegen, erblickt das Stück nun am 15. Mai 2021 auf digitalem Weg das Licht der Welt.
Die Uraufführungs-Inszenierung ist am 15. / 19. / 21. / 23. Mai 2021 ab 19.00 Uhr für jeweils 24 Stunden kostenfrei oder gegen Spende auf www.theater-chemnitz.de/digital-play abrufbar.
Außerdem auch bei www.nachtkritik.de unter „Digitaler Spielplan“.
Farce von Sören Hornung
Gewinnerstück des Chemnitzer Theaterpreises für junge Dramatik 2020 | URAUFFÜHRUNG
Regie: Matthias Huber
Bühne und Kostüme: Cleo Niemeyer
Dramaturgie: Stefanie Esser
Es spielen: Martin Esser, Christine Gabsch, Alexander Ganz-Kuhl, Katka Kurze, Lauretta van de Merwe
Digitale Premiere: 15. Mai 2021
Spieldauer: 1 Stunde 35 Minuten
Kostenfrei oder gegen Spende abrufbar am 15. / 19. / 21. / 23. Mai 2021 ab 19.00 Uhr für jeweils 24
Stunden auf www.theater-chemnitz.de/digital-play
Außerdem auch bei www.nachtkritik.de unter „Digitaler Spielplan“