Der assyrische Feldhauptmann Holofernes gilt als unbesiegbar. Lediglich das Volk der Hebräer hat sich ihm nicht unterworfen. Nun droht ihm der Untergang. Um ihr Volk zu retten, geht die junge hebräische Witwe Judith ins Lager des Feindes. In ihr keimt eine heimliche Begierde nach dem skrupellosen Feind auf, der sie zugleich abstößt und fasziniert. Nach einer Liebesnacht enthauptet sie ihn. Entsetzt erkennt sie, dass der Beweggrund nicht Liebe zu ihrem Volk, sondern Rache war, weil Holofernes in ihrem Herzen die Stelle ihres Gottes eingenommen hatte.
Hebbel entwirft in seiner Tragödie nach dem apokryphen Buch der Bibel zwei Figuren von ungeheurer Radikalität. In dem Drama, das seit 170 Jahren das Publikum in seinen Bann zieht, kontrastiert er mit dem grausamen Nihilisten
Holofernes eine Frauenfigur, die im bewussten Gegensatz zu Schillers „Jungfrau von Orleans“ steht. Hebbel zeigt eine Heldin voller Zwiespälte und Zweifel. Glaube und Atheismus, Gesetz und Anarchie, Zuversicht und Hoffnungslosigkeit, Gemeinschaft und Einsiedelei, Askese und Rausch sowie innere Unsicherheit und sich selbst vergötternde Maßlosigkeit stehen sich in diesem Schauspiel gegenüber.
Regisseur Oliver Karbus, der erstmals am Stadttheater Fürth arbeitet, war jahrelang Schauspieler am Staatstheater Nürnberg. Seit 1997 inszeniert er u.a. in Nürnberg, Karlsruhe, Augsburg, Coburg, Heilbronn, Innsbruck und Landshut.
Inszenierung: Oliver Karbus
Bühne: Klaus Gasperi |
Kostüme: Christiane Becker
mit Natalie Forester, Gisela Salcher, Irmgard Sohm, Sebastian Hofmüller,
Thomas Lackner, Stefan Lenkisch, Markus Nondorf, Markus Rührer, Nikolaus Tschopp, Benjamin Ulbrich, Franz Weichenberger
Weitere Vorstellungen: 11. - 13. & 16. - 19. März 2010, 19.30 Uhr
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