»Jedes Wort reißt eine Wunde, jedes Lächeln entblößt einen Fangzahn. Wir sollten unsern Part von Tigern spielen lassen. … Die Schauspielkunst der Bestien.«, so die Marquise in »Quartett« von Heiner Müller.
Das Stück basiert auf dem 1782 erschienenen Briefroman »Gefährliche Liebschaften« von Choderlos de Laclos über dekadente Liebesintrigen der Führungselite des absolutistischen Ancien Régime, das schließlich von der Französischen Revolution mit viel Blutvergießen hinweggefegt wurde. Heiner Müller verlegt die Handlung in einen »Salon vor der Französischen Revolution / Bunker nach dem dritten Weltkrieg«. An diesem Ort absoluter Gegenwärtigkeit werden zwei Epochen – die vergangenheitsgeschichtliche Endzeit des Ancien Régime und die gedachte Endzeit zukünftiger Geschichte – einander gleich; Geschichte wiederholt sich bei Müller als gnadenloses Endspiel.
Maik Priebe inszeniert bereits zum dritten Mal am Staatstheater Kassel. Für seine Inszenierung von John Osbornes »Blick zurück im Zorn« am Staatstheater Kassel erhielt er den Kurt-Hübner-Regiepreis 2008 (der mit dem Eysoldt-Ring verbundene Förderpreis für junge Regisseure) der Akademie Darstellender Künste. In der Spielzeit 2011/2012 inszenierte Maik Priebe am Staatstheater Kassel »Baal« von Bertolt Brecht.
Inszenierung: Maik Priebe,
Bühne und Kostüme: Susanne Maier-Staufen,
Dramaturgie: Christa Hohmann
Mit: Anke Stedingk (Marquise de Merteuil); Enrique Keil (Vicomte de Valmont)
Nächste Vorstellungen: 28. und 31. März