Nemorino kann deshalb nur noch auf einen Liebestrank setzen, dessen Wirkung liebessicher sein soll. Ebensolche Elixiere hat Quacksalber Dulcamara im Angebot und der wittert nun das Geschäft seines Lebens.
Von dieser heiteren Geschichte ließ sich Gaetano Donizetti zu einer mitreißenden, schwungvollen und leuchtenden Musik inspirieren, die im Handumdrehen die Herzen erobert. Die kompositorische Glanzleistung besteht darin, dass Donizetti neben den musikalischen Witz immer auch einen lyrisch-poetischen Tonfall stellte.
Und so gelang dem Komponisten, der ein Jahrzehnt lang als führender Repräsentant der italienischen Oper des 19. Jahrhunderts galt, mit seinem charmanten L‘ELISIR D‘AMORE in bezwingender Weise die Gratwanderung zwischen echten Gefühlen und ironischem Doppelsinn.
Nun hat Regisseur Volker Schmalöer die filigrane Faktur der Oper unter die Lupe genommen: Die Komik, die die Geschichte birgt, nimmt er mit leichter Hand beim Wort. Er zeigt mit Donizettis LIEBESTRANK eine Komödie, die der Seelentiefe nicht entbehrt, denn hier geht es auch um die Schwierigkeit, jemanden von der Wahrhaftigkeit seines Gefühls zu überzeugen.
Text von Felice Romani
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Rasmus Baumann, Inszenierung: Volker Schmalöer, Bühne: Daniel Roskamp, Kostüme Ulrike Obermüller, Chor: Marco Zeiser Celesti, Dramaturgie: Ursula Benzing
Mit: Nicole Chevalier/Kim Savelsbergh, Doris Neidig, Geani Brad, Derrick Ballard/Mario Klein, Young-Hoon Heo , Chor und Statisterie des Staatstheaters Kassel, Staatsorchester Kassel