Zwei Brüder, Söhne des Ödipus, haben sich im Kampf um die Macht gegenseitig getötet. Eteokles wird vom neuen Herrscher Kreon mit allen Ehren begraben, Polyneikes aber, jener Sohn, der mit feindlichem Heer die Heimatstadt Theben überfallen wollte, soll unbestattet den wilden Tieren vor den Stadtmauern zum Fraß überlassen werden. Seine Schwester Antigone beschließt, ihn trotz strengsten Verbotes zu beerdigen.
Antigone vor dem Palast – das ist sowohl Urszene des Widerstands als auch des abendländischen Theaters: Ein Einzelner tritt aus der Masse des Chors und sagt: »Ich bin nicht einverstanden – auch wenn ich deswegen sterben muss.« Für den Politiker sind Dinge verhandelbar, für Antigone ist ihre Gewissensentscheidung absolut. In diesem Sinne ist auch Kreon kein Politiker: Gesetze sind einzuhalten. Da kann es keine Ausnahmen geben. Von Anfang an sieht es nicht gut aus für die Protagonisten dieses Konflikts.
Mit Ingrid Noemi Stein (Antigone), Enrique Keil (Kreon), Alina Rank (Ismene), Artur Spannagel (Hämon), Bernd Hölscher (Teiresias / Chor), Eva-Maria Keller (Euridike / Chor), Jonas Grundner-Culemann (Wächter / Chor), Sabrina Ceesay (Chor), Franz Josef Strohmeier (Chor)
Inszenierung: Martin Schulze,
Bühne: Daniel Roskamp,
Kostüme: Ulrike Obermüller,
Musik: Dirk Raulf,
Dramaturgie: Michael Volk