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Staatstheater Darmstadt: "Das System Ponzi" von David Lescot

Premiere 15. März 2013 | 20 Uhr | Kammerspiele. -----

Als am 3. März 1882 in Parma Carlo Ponzi zur Welt kam, ahnte noch niemand, dass gerade einer der größten Betrüger der Wirtschaftsgeschichte geboren worden war. Obwohl er in dürftigen Verhältnissen aufwuchs, fühlte er sich immer zu Höherem berufen, hatte seine Mutter ihm doch eine adelige Herkunft eingeredet.

Während der Studienzeit in Rom waren Damenwelt und Glücksspiel attraktiver als Bücher und Lernen. Dem Hochverschuldeten blieb nur die Flucht über den Ozean. Völlig abgebrannt in den Vereinigten Staaten angekommen, verdingte er sich zunächst als Kellner und lernte schnell Englisch. Ab jetzt nannte er sich Charles Ponzi. In Montréal lernte er bei seinem Landsmann Zarossi das kleine Einmaleins des Finanzbetrugs. Wegen diverser Vergehen geriet er in den nächsten Jahren immer wieder in Haft.

 

Charles Ponzis große Stunde schlug im Jahre 1920 in Boston: Durch vorgebliche Spekulation mit

internationalen Antwortscheinen versprach er eine Rendite von 50% innerhalb von 45 Tagen zu erreichen. 40.000 Sparer aus allen Gesellschaftsschichten vertrauten ihm insgesamt fünfzehn Millionen Dollar an, nach heutigem Geldwert 150 Millionen. Im Hochsommer 1920 platzte dann die Blase. Seitdem gilt Charles Ponzi als der Pionier sogenannter Schneeballsysteme, die im Englischen bis heute als ‚Ponzi-Schemes’ bezeichnet werden. Sein Name wird im selben Atemzug genannt wie die anderer Größen der Wirtschaftskriminalität, sei es von Nick Leeson oder Bernard Madoff.

 

Der 1971 geborene französische Autor, Regisseur und Musiker David Lescot hat unter Verwendung

historischen Materials den Lebensweg des charismatischen Hochstaplers und Betrügers temporeich und

kaleidoskopisch nachgezeichnet. Sein Stück ist auch ein satirisches Porträt einer kapitalistischen

Gesellschaft mit ihrer dauerhaften Gier und Bereicherungssucht.

 

Inszenierung,

Bühne und Kostüme Boris C. Motzki

 

Mit Ronja Losert, Margit Schulte-Tigges | Tobias Gondolf, Simon Köslich, Hubert Schlemmer, István

Vincze

 

Weitere Vorstellungen 28. März 2013 | 12. und 19. April 2013 | 20 Uhr | Kammerspiele

 

Karten: Staatstheater Darmstadt | Karten-Telefon 06151-2811 600 | Kassen-Öffnungszeiten: Montag bis

Freitag 10 bis 18 Uhr | Samstag 10 bis 13 Uhr | Internet www.staatstheater-darmstadt.de

 

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