Petruschka ist der Held des volkstümlichen russischen Puppentheaters, etwa wie der Kasper. Die Balletthandlung zeigt, wie er und andere Puppen in einer Jahrmarktsbude lebendig werden. Petruschka verliebt sich unglücklich und am Ende bringt ihn ein Nebenbuhler um – so sieht es jedenfalls aus. Doch Petruschkas Energie, seine Lust am Leben mit allen seinen Höhen und Tiefen, lassen sich nicht töten. Sie sind überzeitlich und wirken fort, immer wieder aufs Neue. Adriana Mortelliti hat mit dem Ballettensemble des Staatstheaters bereits mehrere Uraufführungen erarbeitet, u.a. zuletzt „Juliet Letters – Briefe an Julia“.
Nils Christes energetische und bildgewaltige Tanzsprache ist wie geschaffen für die explodierenden Rhythmen und vielgestaltigen Klangwelten von „Le Sacre du Printemps”. Der Untertitel des „Sacre” lautet „Bilder aus dem heidnischen Russland”, was auf eine archaische Welt verweist, in der die Wiederkehr des Frühlings und die Fruchtbarkeit der Erde durch ein Menschenopfer sichergestellt werden sollen. Bei der Komposition waren Strawinsky die Kraft dieser fiktiven barbarischen Ära und die Wucht des russischen Frühlingsbeginns gegenwärtig. Nils Christe bezieht das gesamte Ensemble in den Tanz bis zur endgültigen Erschöpfung ein. Der Choreograf hat am Staatstheater Cottbus bereits viele Erfolge gefeiert, zuletzt mit „Cantus“.
Zwischen beiden Werken blitzt ein kurzes Intermezzo auf: „Piano Rag Music + Tango”, choreografiert von Uwe Scholz, dem früh verstorbenen Chefchoreografen des Leipziger Balletts. Für einen Solisten und einen Pianisten schuf er ein tänzerisches Kleinod, atemberaubend artistisch und spielerisch leichtfüßig zugleich. Die Scholz-Legacy erteilte die Rechte für diese Einstudierung durch Giovanni di Palma. Stefan Kulhawec tanzt die Solorolle, begleitet von Christopher Cartner am Klavier.
Es tanzen:
Alessandra Armorina, Annalisa Piccolo, Emily Downs, Andrea Masotti, Venira Welijan, Iyamilé Ramos González, Eleanor Freeman, Fuyumi Hamashima, Florine Fournier, Jhonatan Arias Gómez, Brice Asnar, Mario Barcenilla Rubio, Vincenzo Carpino, Alyosa Forlini, Alessandro Giachetti, Stefan Kulhawec, Christoph Schedler, Simone Zannini, Melchior Decrite
Ballettensemble und Gäste werden live begleitet vom Philharmonischen Orchester unter Leitung von GMD Alexander Merzyn sowie von Pianist Christopher Cartner.
Nur drei weitere Vorstellungen in Cottbus:
Mi 23.03.2022, 19.30 Uhr,
So 17.04.2022, 16.00 Uhr,
Fr 06.05.2022, 19.30 Uhr
Gastspiele im Hans Otto Theater Potsdam:
Sa 2. April, 19.30 Uhr + So, 3. April 2022, 18.00 Uhr
Karten für die Vorstellungen im Staatstheater Cottbus im Besucherservice (im Großen Haus, Schillerplatz 1, +49 355 7824 242) sowie online über www.staatstheater-cottbus.de