Woran aber liegt es, wenn solche Menschen dennoch alleine bleiben? Sind die Ansprüche zu hoch, bleibt gar zu wenig Zeit für eine Beziehung? Haben Männer Angst vor starken Frauen, oder die starken Frauen Angst vor dem Gefühl? Und was ist schließlich mit all den anderen Singles, die nichts lieber wollen, als eine neue Beziehung, weil ihnen die Einsamkeit unerträglich wird? Aber auch das schönste Beziehungsleben ist nicht immer ein Honiglecken, und selbst in der harmonischsten Partnerschaft sehnt man oder frau sich hin und wieder nach Freiheit und Unabhängigkeit. So oder so: Was bleibt ist die Sehnsucht. Und die Erkenntnis, dass man immer genau das begehrt, was man gerade nicht hat.
Singles sind aber nicht nur einsame Menschen sondern so wurden früher auch jene kleinen Schallplatten bezeichnet, die man schneller abspielen musste als die großen Langspielplatten. Dass es auch noch einen Song auf der B-Seite gab, das wussten die Wenigsten. Weit davon entfernt, nur musikalische Revue oder Liederabend zu sein, verbindet die POPerette aber auch musikalisch das eigentlich Unvereinbare: Rockband und Orchester verschmelzen die Entertainer-Qualitäten der Operette mit Pop-Songs von Udo Jürgens, Hildegard Knef, Gloria Gaynor, Sabrina Setlur und anderen zu dem ultimativen Soundtrack der Single-Generation.
Musikalischer Leiter und Autor von „Singles“ ist Tobias Bücklein. An der Musikhochschule Trossingen schloss er 1995 sein Studium der Schulmusik, Jazz- und Popularmusik und Dirigeren ab. Der Doppel-Spagat zwischen E- und U-Musik, zwischen Schauspiel und musikalischer Professionalität ist ihm in den letzten 17 Jahren an verschiedenen deutschsprachigen Theatern gelungen: In Bühnenkompositionen ( „Der Stiefel und sein Socken“, „Liliom“ u.a.), eigenen Musicals und Liederabenden („Max und Moritz“, „Momo“ u.a.), in Erfolgsstücken wie „Lola Blau“, „Sekretärinnen“ und „Comedian Harmonists“ oder als Dirigent der „Geschichte vom Soldaten“ oder der „Dreigroschenoper“ (mit Franz Wittenbrink am Schauspielhaus Zürich).
Eine langjährige auch künstlerische Freundschaft verbindet ihn mit dem Schauspieldirektor der Mainfranken Theaters Würzburg, Bernhard Stengele.
Regisseur und Autor von „Singles“ ist Schauspieldirektor Bernhard Stengele. Er studierte bei Beatrice Camargo in Düsseldorf am Odinteatret mit Eugenio Barba Holstebro in Dänemark und absolvierte eine Stimmausbildung bei Peter Teubner in Stockholm. Dann folgten Stationen in Paris an der Ecole Jacques Lecoq bei Monika Pagneux und Philipp Gaullier. Als Schauspieler war er am Stadttheater Konstanz und am Saarländischen Staatstheater beschäftigt. Intendantin Dagmar Schlingmann holte ihn 1999 wieder nach Konstanz, wo er unter anderem „Struwwelpeter“, „Was der Butler sah“, „Hamlet“, „Romeo und Julia“, „Indien“ und „Cyrano“ inszenierte.
In Würzburg gab er sein Regiedebüt mit Schillers „Wilhelm Tell“ und Mariveauxs „Triumph der Liebe“. In dieser Spielzeit stand er als König Ödipus in der Produktion „Ödipus, Tyrann“ (Regie Stephan Suschke) selbst auf der Bühne und führte Regie in Jacques Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt. Ferner begeistert er das Publikum mit seinem Lyrikprogramm „Sie haben nämlich Entenfüße“.
Bühnenbildnerin Isabelle Kittnar studierte in München an der Akademie der Bildenden Künste. Sie übernahm die Ausstattung unter anderem von einer Bearbeitung des Stückes "Der Architekt und der Kaiser von Assyrien" von Fernando Arrabal und "Die neue Ordnung" von Daniel Bickermann. Beide wurden am Gostner Hoftheater in Nürnberg aufgeführt und waren auf mehrere Festivals eingeladen.
Am Stadttheater Konstanz war sie als Ausstattungsassistentin beschäftigt und war verantwortlich für Bühne und Kostüme bei "Bambiland" von Elfriede Jelinek (Inszenierung: Dagmar Schlingmann), "Kaiser Jones" von Eugene O'Neill (Inszenierung: Christoph Diem) und zusammen mit Friedrich Ludmann bei "Die Ermittlung" von Peter Weiß.
Ihre jüngste Arbeit ist "Wer hat Angst vor Virginia Woolf" von Edward Albee wiederum in der Regie von Christph Diem am Stadttheater Konstanz.
In Würzburg gibt sie ihr Bühnenbild-Debüt mit "Singles".
Die Kostümbildnerin Anne Buffetrille zog es nach einem Germanistikstudium 1996 nach Deutsch¬land. Regie- und Kostümassistenzen führten sie unter anderem an das Kinder- und Jugendtheater der Stadt Kiel und das Stadttheater Konstanz. Weitere Stationen waren das Theater des Kindes in Linz, das Theaterhaus Jena, das Théâtre de la viellette in Paris, das Stadttheater Pforzheim und das Staatstheater Darmstadt. In Frankreich war sie als Kostümbildnerin in der Werbung tätig und arbeitete als Assistentin der Mode-Stylistin Barbara Loison. Anne Buffetrille lebt zurzeit in Paris und arbeitet als freischaffende Bühnen- und Kostüm-bild¬nerin in Frankreich und Deutschland.
Musikalische Leitung: Tobias Bücklein
Inszenierung: Bernhard Stengele
Bühne: Isabelle Kittnar
Kostüme: Anne Buffetrille
Dramaturgie: Petra Paschinger
Der Mann, dem nur die Musik treu bleibt Klaus Müller-Beck
Die Frau, die unglücklich liebt Alexandra Schauwienold a.G.
Der Mann, der sich für einen Tiger hält Christian Higer
Die Frau, die der Sehnsucht verfallen ist Anne Simmering
Der boshafte Liebesengel Christian Manuel Oliveira
Die Frau mit dem zweiten Gesicht Christine Mittermair a.G.
Der Mann, der einsam und allein ist Kai Christian Moritz
Der Mann, der allein, aber nicht einsam ist Ion Bric
Die Frau, die mit den Gefühlen spielt Anna Beetz a.G.
Philharmonisches Orchester Würzburg
Lonely Hearts Club Orchestra Tobias Bücklein / Jeremy Atkin (key); Rainer Werb (b); Hannes Nied (dr); Rüdiger Eisenhauer / Andreas Blüml (git)