Wahrheitsgetreu erzählt Simplicius der reichen Gesellschaft von ihren Gräueltaten, doch man fühlt sich davon lediglich erheitert, bis bei einem von ihm prophezeiten Aufstand der Tod zuschlägt.
Simplicius Simplicissimus basiert auf Grimmelshausens berühmtem barocken Abenteuerroman Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, der die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges beschreibt. Vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs und der Menschenverachtung des aufkommenden Nationalsozialismus’ erkannte Karl Amadeus Hartmann in den 1930er Jahren die Zeitlosigkeit des Stoffes und komponierte ein Plädoyer gegen Gewalt und Schrecken. Seine musikalische Sprache besticht durch unsentimentale Klarheit und zeigt Anklänge an Bach, Berg, Strawinsky und Melodien traditioneller jüdischer Musik.
Hausregisseurin Elisabeth Stöppler stellt sich mit dieser Arbeit dem Mainzer Publikum vor und inszeniert das Werk nicht mit der Vordergründigkeit politischer Parolen, sondern spürt in den Figuren den seelischen Kern auf, der ihre Handlungen bestimmt.
Musikalische Leitung: Hermann Bäumer,
Inszenierung: Elisabeth Stöppler,
Bühne: Annika Haller,
Kostüme: Frank Lichtenberg,
Licht: Sebastian Ahrens,
Dramaturgie: Anselm Dalferth,
Chor: Sebastian Hernandez-Laverny
Simplicius Simplicissimus: Marie-Christine Haase,
Einsiedel: Alexander Spemann,
Gouverneur: Ks. Jürgen Rust,
Landsknecht: Heikki Kilpeläinen,
Hauptmann/Feldwebel: Stephan Bootz,
Bauer: Ks. Hans-Otto Weiß,
Trommler/Sprecher: Alexander Maczewski
Weitere Spieltermine 23. und 30.10. sowie 3., 16. und 29.11., jeweils 19.30 Uhr