Als der Frankfurter Arzt Dr. Heinrich Hoffmann im Jahr 1844 für seinen dreijährigen Sohn zu Weihnachten „Der Struwwelpeter oder lustige Geschichten und drollige Bilder“ schrieb, ahnte er nicht, welchen unheimlichen Siegeszug in die deutschen Kinderzimmer sein improvisiertes Geschenk bald darauf antreten würde. Noch heute, im Zeitalter pädagogischer Käfighaltung und frühkindlicher Lebensentwurfsoptimierung sind der böse Friedrich, das brennende Paulinchen und der hungerstreikende Suppen-Kaspar Teil eines kollektiven Unbewussten. Aber das ist ja bekanntlich voller Ungeheuer. 150 Jahre nach dem legendären Weihnachtsfest brachten die Engländer Julian Crouch und Phelim McDermott gemeinsam mit Martyn Jacques und seiner Band „The Tiger Lillies” Hoffmanns Geschichten in einer grotesk makabren Junkopera erstmals auf die Bühne.
Von Phelim McDermott, Julian Crouch, Martyn Jacques
Deutsch von Andreas Marber
Musik von Martyn Jacques (Tiger Lillies), arrangiert von Hans-Jörn Brandenburg
Für Menschen ab 14 Jahren
Mit: Britta Hammelstein, Anne Müller, Johann Jürgens, Matti Krause und den Musikern Joe Bauer, Philipp Haagen, Rainer Süßmilch
Regie: Ronny Jakubaschk, Bühne und Kostüme: Julia Plickat, Musikalische Leitung: Hans-Jörn Brandenburg, Dramaturgie: Nina Rühmeier
Die nächsten Vorstellungen sind am 8., 12. und 16. November 2010