«Bambiland» zeigt eine infantilisierte Gesellschaft, die den Krieg als reines Medien- Spektakel und Wartainment erlebt, so dass die Ereignisse hinter der banalen Omnipotenz der Bilder ganz zum Verschwinden gebracht werden. Das Ereignis des Krieges selbst findet nicht mehr statt; eine perfide Geschichtsvergessenheit wird transparent. Die Fahrlässigkeit der Sprache als technisch raffinierteste aller Waffen tritt zu Tage.
Elfriede Jelinek schreibt fast zeitgleich zu den tagespolitischen Ereignissen,
beleuchtet die Verflechtungen von Medien und Mythologie, Macht und Kultur und zeigt in einer ironischen Demontage die Pervertierung von Vernunft zu
Gewaltherrschaft und Terror.
Inszenierung: Marie Bues
Bühne: Katja Bathon
Kostüme: Anna von Zerboni
Musik: Annette Brosin
Video: Lisa Böffgen
Dramaturgie: Karl Baratta/Miriam Ehlers
Mit: Barbara Behrendt, Ursula Reiter, Bastian Semm sowie Fabian Degen, Marco Ercolani, Seline Trächsel