Der Anfang ist ein Liebesgedicht – an das Geld: „Ich grüsse dich, mein Reichtum“, hebt der venezianische Privatier Volpone, genannt „der Fuchs“, beim Anblick seiner Schätze an und fährt mit religiöser Inbrunst fort: „Ich verneige mich vor deiner Macht. Für dich verkaufen die Menschen ihre Seelen, für dich verkaufen sie den Himmel, für dich gehen sie in die Hölle.“ Durch den Himmel der Verheissungen und die Hölle der Enttäuschungen schicken Volpone und sein Diener, der „Parasit“ Mosca, bald die Besucher ihres Hauses. Volpone gibt sich sterbenskrank und lockt damit Erbschleicher an, die mit Geschenken um seine Gunst buhlen. Ein Rentner, ein Anwalt und ein Kaufmann – sie tragen die sprechenden Spitznamen Rabe, Geier und Aaskrähe – fallen dabei ihrer blinden Gier zum Opfer; der Kaufmann ist sogar bereit, die Unschuld seiner schönen jungen Frau zu opfern...
Und Volpone? Er sagt: „Mich reizt der Erwerb, nicht der Besitz“. Er hat nur gespielt und am Ende verspielt er sich gar selbst.
In seiner menschlichen Tierfabel „Volpone oder Der Fuchs“ spiesste der
elisabethanische Autor Ben Jonson (1572 – 1637), populärer als der
zeitgleich wirkende Shakespeare, die menschlichen Abgründe seiner Landsleute mit spitzer Feder auf. Seine Moral kennt keine Helden. Volpone und Mosca, die aus Betrügern Betrogene machen, sind selbst alles andere als moralische Instanzen. So ist VOLPONE ein Spiel mit Wünschen, aber ohne Illusionen.
Regie Werner Düggelin
Bühne Raimund Bauer
Kostüme Francesca Merz
Lichtdesign Markus Keusch
Dramaturgie Roland Koberg
Mit:
Volpone André Jung
Mosca Johannes Zirner
Voltore Ludwig Boettger
Corbaccio Siggi Schwientek
Corvino Markus Scheumann
Bonario Franz Beil
Celia Carolin Schär
Weitere Vorstellungen im Pfauen:
3./ 5./ 13./ 22./ 28. April, jeweils 20 Uhr
18. April, 15 Uhr
Weitere Vorstellungen im Mai und Juni sind in Planung.