Es ist das Reich der Elfen und Kobolde, das Reich der ewigen Götter Oberon und Titania, die im Streit liegen. Vier verstörte junge Liebende, die vor dem Gesetz Athens hierher geflohen sind, irren durch diese dunkle Welt. Eine Gruppe Handwerker probt hier heimlich ein Theaterstück, das sie anlässlich der geplanten Hochzeit von Theseus und der Amazone Hippolyta aufführen wollen. In diesem nächtlichen Wald, ohnehin eine Welt der Ausnahme, stiftet Puck zudem mit Hilfe einer Zauberdroge jede mögliche Verwirrung.
William Shakespeare treibt sein Personal gnadenlos über jede Grenze in ein Fest des Irrationalen, in dem sich die sonst unvereinbaren Welten der himmlischen Götter und der irdischen Sterblichen für eine Nacht vereinigen. Der Tag trennt mit seinem Licht die Dinge deutlich voneinander. In der Nacht verschwinden die Konturen, die Dunkelheit schärft die Sinne, Aussen und Innen verschwimmen, die Phantasie wird angeregt, die Welt vergrössert sich ins Dunkle.
Der Regisseur Christian Weise inszeniert diese wilde Mixtur aus Mysterienspiel, Volkstheater, Initiationsdrama und Komödie mit grosser Besetzung und unter Verwendung aller erdenklichen theatralischen Mittel aus Schauspiel, Tanz, Musik und Puppenspiel. Weise wurde 1973 in Deutschland geboren und war zunächst Puppen- und Schauspieler. In der letzten Spielzeit inszenierte er in Zürich «Biedermann und die Brandstifter». Seit Jahren arbeitet er mit dem international bekannten Tänzer, Choreographen, Sänger und Designer Stephen Galloway zusammen. Der Puppenspieler Hans-Jochen Menzel, er führt Puck, ist für seine Arbeit mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden.
Mit dieser Premiere beginnt im Pfauen die Spielzeit. Die Aufführung entstand als Koproduktion mit den Salzburger Festspielen, wo sie am 18. August Premiere hatte.