Ausserdem entscheidet Peachum, wer überhaupt betteln darf in London. Seine Tochter Polly hütet er wie seinen Augapfel. Wie muss es ihn darum erschüttern, als er eines Morgens unverhofft an ihrem Finger ein Ringlein blitzen sieht. Offenbar verkehrt in seinem Hause, hinter seinem Rücken, ein Herr, der sich der Capt’n nennt. Der Capt’n aber ist in Wahrheit Mackie Messer, König der Verbrecher und der Erzfeind Peachums. Dass er nun auch noch der Schwiegersohn des Bettlerkönigs ist, hindert diesen trotzdem nicht, in Londons Unterwelt einen Krieg zu starten. Zum Spielzeitende inszeniert Niklaus Helbling Kurt Weills und Bertolt Brechts Welterfolg. Schräger Witz und mitreissende Musik sind garantiert: «Und was ist schon der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?»
Bertolt Brechts und Kurt Weills «Die Dreigroschenoper» wurde 1928 am Theater am Schiffbauerdamm in Berlin, dem heutigen Berliner Ensemble, uraufgeführt. Das Vorbild lag in der englischen «Beggar’s Opera» von John Gay (1728). Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise zielte Brecht mit der Dreigroschenoper auf die Entlarvung der korrupten Bourgeoisie.
Der Zürcher Regisseur Niklaus Helbling inszenierte am Schauspielhaus Zürich zuletzt das Projekt «Von denen die überleben / Of those who will survive», die Stücke «Miss Sara Sampson» und «Brand» sowie das Musical «Wünsch dir was». Helbling ist in Zürich geboren und arbeitete nach dem Germanistikstudium zuerst als Dramaturg am Thalia Theater Hamburg. Er leitet die freie Zürcher Theatergruppe Mass & Fieber und inszenierte u.a. am Wiener Burgtheater, am Theater Basel, bei den Salzburger Festspielen, am Schauspiel Köln und am Schauspielhaus Bochum.
Auf der Pfauenbühne zu sehen sind Thomas Wodianka als Mackie Messer, Gottfried Breitfuss als Bettlerkönig Jonathan Peachum, Fabienne Hadorn als dessen Tochter Polly, Viola von der Burg als Frau Peachum, Marcus Kiepe als Polizeichef Tiger Brown, Miriam Maertens als dessen Tochter Lucy und Sina als Spelunken-Jenny sowie Kai Bronisch in verschiedenen Rollen. Zudem spielen Ludwig Boettger, Marcus Burkhard, Michael Ransburg, Christian Heller und Tomas Flachs Nóbrega.
«Die Dreigroschenoper» ist die letzte Premiere während der Intendanz von Matthias Hartmann am Schauspielhaus Zürich.
Am 11. und 12. Mai finden Voraufführungen von «Die Dreigroschenoper» statt. Für diese beiden Vorstellungen werden keine Pressekarten vergeben.