Als Antonio und der König von Neapel, Alonso, auf dem Weg von Tunis nach Italien an der Insel vorübersegeln, ist es soweit: Mit Hilfe seines Luftgeistes Ariel beschwört der Meister der Magie einen Sturm herauf, der seine Gegner unversehrt an die Gestade der Insel spült. Während zwei betrunkene Höfl inge mit Prosperos Diener Caliban ein groteskes Bündnis eingehen, um dessen Herrn zu stürzen, herrscht auch in der Runde der königlichen Schiffbrüchigen Zwietracht – ein Mordanschlag auf den König von Neapel durch seinen Bruder kann nur knapp von Ariel vereitelt werden. Prospero zieht alle Register seiner magischen Fähigkeiten, um seine ehemaligen Widersacher genüsslich vor sich herzutreiben, bis er ihnen schließlich vergibt, „seine Geschöpfe“ Ariel und Caliban in die Freiheit entlässt und in einem tief berührenden Epilog der Magie abschwört.
„Der Sturm“, eines der poetischsten Werke William Shakespeares (1564-1616), wird gerne als das „Selbstporträt des Dichters als alter Mann“ bezeichnet, mit dem sich der Autor von der Bühne verabschiedet. Dennoch ist die letzte der vier Shakespeare-Romanzen weit mehr als eine Autobiografie des berühmtesten Bühnenschriftstellers der Geschichte. Das Stück kreist beständig um die Ausübung und die Sicherung von Macht, um die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Illusion, die Kraft und Gefahren der Magie.
In Graz wird im 400. Todesjahr des großen Dichters die österreichische Burg-Schauspielerin Barbara Petritsch in die Rolle des Prospero schlüpfen und damit erstmals in einer Inszenierung am Schauspielhaus Graz zu sehen sein.
Regie Stephan Rottkamp
Bühne Ralph Zeger
Kostüme Esther Geremus
Dramaturgie Jan Stephan Schmieding
mit Gerhard Balluch, Pascal Goffi n, Benedikt Greiner, Julia Gräfner, Fredrik Jan Hofmann, Nico Link, Sarah Sophia Meyer, Raphael Muff, Barbara Petritsch, Tamara Semzov, Franz Solar
weitere Vorstellungen am 11., 13., 23. und 24. Februar, jeweils 19.30 Uhr, sowie ab März