Nur Wally Strominger, die Tochter des reichsten Bauern im Tal, erklärt sich zu dieser waghalsigen Tat bereit. Der Vater ist stolz auf sein einziges Kind, das er seit dem Tod der Mutter eher wie einen Jungen als wie ein Mädchen aufgezogen hat. Bloß mit einem Seil gesichert klettert Wally die schroffe Wand hinab und im blutigen Zweikampf mit dem Muttertier raubt sie das Junge aus dem Nest. Der junge Geier wird zu ihrem ständigen Begleiter und trägt ihr den Namen Geierwally ein. Als aber der alte Strominger seiner Tochter die Liebe zum Jäger Josef Hager, genannt Bärenjosef, verbietet und sie mit einem Mann seiner Wahl verheiraten will, kommt es zum Bruch zwischen dem sturen Vater und seiner nicht weniger starrköpfigen Tochter. Der Strominger versucht mit allen Mitteln ihren Willen zu brechen. Doch Wally bleibt unbeugsam.
Wilhelmine von Hillern erzählt in ihrem Roman von einer willensstarken Frau,
die sich ihr Recht auf Selbstbestimmung – ohne Rücksicht auf Verluste – hart
erkämpft. Eine junge Frau, die sich im Kampf um ihre Liebe gegen
patriarchalische Zwänge zur Wehr setzt und sich weigert, weibliche
Rollenklischees zu erfüllen. In »Die Geierwally« wird außerdem eine
Gesellschaft gezeigt, die beherrscht wird von ihrer Unfähigkeit zu
kommunizieren und dem beharrlichen Festhalten an vorgefassten Meinungen.
Für alle ab 15
Mit Mohamed Achour, Esther-Maria Barth, Ernst-Erich Buder, Natalie Hanslik,
Thomas Jansen, Christian Lemperle, Wolf List, Sven Mattke, Nicola Schößler
Regie Heidelinde Leutgöb
Bühne und Kostüme Renate Schuler
Musik TAMTAM – Sam Auinger + Hannes Strobl
Dramaturgie Sonja Fröhlich