Sprache und Sprechende formen sich in Wolken.Heim. immer wieder zu einem sich manisch wiederholenden und wiederholten »Wir«, das sich in Fremdenfeindlichkeit und Abschottung selbst bestätigt und seine Identität durch die Ausgrenzung des Anderen erzeugt. Die Sehnsucht und die Suche nach klaren Zugehörigkeiten, Zusammenhalt und einer deutschen Identität begleiten jeden Satz, lassen Vermutungen zu Gewissheiten und Behauptungen zu Fakten werden.
Elfriede Jelineks Wolken.Heim. ist eine Collage aus Zitaten von Hölderlin, Hegel, Heidegger, Fichte und Kleist bis hin zu Texten der RAF. Die Versatzstücke sind miteinander verflochten, entfremdet, mitunter bewusst sinnentstellt und legen die Wurzel des Nationalismus als ideologisiertes (deutsches) Wir-Gefühl frei. Durch die Montage entlarvt Jelinek die Inszenierung von Sprache und gleichzeitig die Bausteine einer rechten Rhetorik, derer sich Nationalisten bis heute bedienen.
Inszenierung
Friederike Heller
Bühne & Kostüme
Sabine Kohlstedt
Musik
Peter Thiessen
Licht
Stefan Schmidt
Dramaturgie
Sina Katharina Flubacher
Mit
Christiane Roẞbach
Celina Rongen
Josephine Köhler
Therese Dörr
Mo – 03. Jun 19, 20:00
Di – 04. Jun 19, 20:00
Mi – 05. Jun 19, 20:00
Fr – 07. Jun 19, 20:00
Mi – 17. Jul 19, 20:00
Do – 18. Jul 19, 20:00