Sie wird nicht heimisch im „Wunderland“, das Mutter Larissa mit so vielen Hoffnungen verband. Während diese alles tut, um sich anzupassen und ihren Töchtern eine Zukunft zu ermöglichen, reibt sich Goscha an einer für sie nicht nachvollziehbaren Wirklichkeit, sucht gemeinsam mit Freund Steff (Jannik Nowak) den Nervenkitzel beim Umherstreifen im U-Bahntunnel und auf Raubzug in den Lebensmittel-Müllcontainern der Supermärkte. Goschas Schwester Su flüchtet ihrerseits lieber in die virtuelle Realität. Dort ist sie als Junge unterwegs und erlernt den Sprachcode der Internetgemeinde. Im Netz findet sie die Gemeinschaft, die sie sonst vermisst. Steff indes meint, dass man etwas wollen muss, machen, nicht nur meckern und „ein wenig über die Politik verzweifeln”. Er plant etwas Großes, eine riskante, Aufsehen erregende Aktion. Und da will Goscha dabei sein, um ihrer Wut endlich Luft zu verschaffen.
Es ist der Wunsch gesehen zu werden und dazu zu gehören, das Aufbegehren gegen die Isolation und die Ohnmacht, was diese vier Menschen – jeden auf seine Art – umtreibt. „Satt” beschreibt in pointierten Dialogen und mit lakonischem Humor die Sehnsucht nach Authentizität und Integration.
Marianna Salzmann wurde 1985 in Russland geboren und immigrierte 1995 nach Deutschland. Nach einem Literatur-, Theater- und Medien-Studium an der Universität Hildesheim setzte sie ihre Ausbildung an der Universität der Künste Berlin fort, wo sie seit 2008 Szenisches Schreiben studiert. „Satt” wurde im März 2011 am Bayerischen Staatsschauspiel in München uraufgeführt.
Es spielen: Jele Brückner, Floriane Kleinpaß, Sibylle Mumenthaler und Jannik Nowak.
Inszenierung: Moritz Peters, Bühne: Lisa Marie Rohde, Kostüme: Christina Hillinger,
Dramaturgie: Marc-Oliver Krampe
Kartenvorverkauf: TicketCenter der Theater und Philharmonie Essen, Tel.: 0201/81 22-200, oder unter tickets@theater-essen.de