Bernard-Marie Koltès ist in den 80er Jahren aufgeglüht wie ein Meteor, hat dem europäischen Theater ein paar Stücke hingeworfen, voll ungeahnter, rätselhafter Bilder, auf die sich alle Bühnen stürzten, und während die Theaterkritik noch heftig disputierte, ob da ein Genie am Werke sei oder ein Blender, ein Scharlatan, war er schon wieder verschwunden, mit nicht einmal 41 Jahren. Heute gilt er als einer der stilistisch herausragenden Dramatiker Frankreichs. Seine Stücke um Fremdenfeindlichkeit, Postkolonialismus und Entwurzelung gewinnen dabei, in Zeiten der Islam- und Flüchtlingsdebatten, zunehmend an beunruhigender Aktualität.
Bernard-Marie Koltès war Sohn eines radikal nationalistisch gesinnten Offiziers aus Metz, ein Titel wie KAMPF DER NEGER UND DER HUNDE ist da durchaus exemplarisch zu verstehen, als Rebellion gegen den Vater und das kolonialistische Erbe Frankreichs, das er repräsentiert. Im Hintergrund fast aller Stücke von Koltès leuchtet ein archaisches, sinnliches Afrika auf, wie eine Ahnung von Rebellion und unterdrückter Wut. Vor diesem Hintergrund tragen die Weißen ihre Konflikte und Dramen aus wie orientierungslose Identitäten in einem Niemandsland.
EINE KOPRODUKTION MIT DEN RUHRFESTSPIELEN RECKLINGHAUSEN
Inszenierung: Roberto Ciulli
Dramaturgie: Helmut Schäfer
Bühnenbild: Gralf-Edzard Habben
Kostümbild: Elisabeth Strauß
Lichtgestaltung: Ruždi Aliji
Regieassistenz: Dijana Brnic
MATHILDE SERPENOISE
Petra von der Beek
ADRIEN, MATHILDES BRUDER
Steffen Reuber
MATHIEU, ADRIENS SOHN
Albert Bork
FATIMA, MATHILDES TOCHTER
Simone Thoma
ÉDOUARD, MATHILDES SOHN
Marco Leibnitz
MARIE ROZÉRIEULLES, ADRIENS VERSTORBENE ERSTE FRAU
Dagmar Geppert
MARTHE, MARIES SCHWESTER UND ADRIENS ZWEITE Frau
Gabriella Weber
MADAME QUEULEU
Rosmarie Brücher
AZIZ
Oliver S. El-Fayoumy
DER GROSSE SCHWARZE FALLSCHIRMJÄGER
Jubril Sulaimon
PLANTIÈRES, POLIZEIPRÄFEKT
Klaus Herzog
BORNY, RECHTSANWALT
Rupert J. Seidl
24. September 19:30
02. Oktober 19:30
24. Oktober 19:30 (Diskussion im Anschluss)
31. Oktober 19:30