Das gibt Hoffnung für den anstehenden Krieg, ein Wunder scheint wahr geworden zu sein. Doch gibt es einen Haken an dieser Lichtgestalt: „Nie sollst du mich befragen, noch Wissens Sorge tragen, woher ich kam der Fahrt, noch wie mein Nam und Art“, verlangt der Fremde von Elsa. Graf Telramund und seine Frau Ortrud opponieren als erste gegen ihn. Am Ende muss der Unbekannte seine Identität preisgeben und sich als Gralsritter Lohengrin outen.
Ob man Lohengrin nun als Politiker, Künstler oder Privatmann betrachtet, er scheitert auf allen Ebenen. Er kann weder die Liebe zu Elsa leben, noch als Politiker oder Künstler die Welt verändern. Am Ende gibt es keine erlöste, selbst bestimmte Gesellschaft und auch keine neue Weltordnung. Im Gegenteil, die alte Ordnung wird mit dem Wiedererscheinen des jungen Herzogs von Brabant bestätigt.
So wird Wagners LOHENGRIN, musikalisch gesehen die Schnittstelle zwischen romantischer Nummernoper und Musikdrama, zur Geschichte einer gescheiterten Revolution, in der Wagner sein eigenes Scheitern spiegelt. Vielleicht ist ihm das mit Abstand erst richtig bewusst gewor-den, wenn er noch in seinen letzten Jahren vom LOHENGRIN als seinem „allertraurigsten Stoff“ sprach.
Außer Alexandra Petersamer debütieren in Kiel alle Sänger in ihren Rollen. Als Lohengrin kehrt Sung-Kyu Park zurück, der hier bereits als Radamès (AIDA), Prinz in RUSALKA sowie in GALAkonzerten gastierte. Die Elsa ist mit Katrin Adel und Agnieszka Hauzer ebenso doppelt besetzt wie die Ortrud mit Marina Fideli und Alexandra Petersamer. Jörg Sabrowski singt den Telramund, Petros Magoulas den König und Tomohiro Takada den Heerrufer.
Musikalische Leitung: Georg Fritzsch
Regie: Georg Köhl
Bühne: Norbert Ziermann
Kostüme: Claudia Spielmann
Mit: Katrin Adel / Agnieszka Hauzer, Marina Fideli / Alexandra Petersamer; Ulrich Burdack, Fred Hoffmann, Petros Magoulas, Michael Müller, Sung-Kyu Park, Jörg Sabrowski, Tomohiro Takada, Kyung-Sik Woo
Opernchor und Extrachor des Theaters Kiel | Philharmonisches Orchester Kiel
WEITERE VORSTELLUNGEN:
12. Februar, 4. und 24. März, 6. und 29. April, 19. und 27. Mai, 9. Juni 2012 –
jeweils 17.00h, am 24.3. um 18.00h (Karten für alle Vorstellungen außer der Premiere: 7,20-56,10)