„The whole world will be balkanized.“ Alles, was südlich unserer Vorstellung liegt, ist für uns Balkan. Dukovski wurde in Skopje im ehemaligen Jugoslawien geboren. Seinen Text „Das Pulverfass“ schrieb er 1996. Da machte der Krieg kurz Pause, bevor er 1999 im und um den Kosovo wieder aufflammte. Das Stück ist ein „Reigen“ der Gewalt und beschreibt laut Dukovski den Augenblick unmittelbar vor Kriegsausbruch. Genau da knüpft das Projekt PULVERFASS an und stellt ganz generell die Fragen: Welche Handlungen führen zu Aggression und Gegenaggression und zum Erwachen des Krieges? Kommt der Krieg jemals zu einem Ende oder ist das, was wir Krieg nennen, nicht konstitutiv für unser Sein? Es war Krieg, es ist Krieg und es wird immer Krieg sein.
Sascha Hawemann begibt sich mit seiner neuen Arbeit im Centraltheater auf eine theatrale Reise in eine Region, die vom Krieg geprägt wurde und von der immer wieder Kriege ausgingen. Das Ende Jugoslawiens ist untrennbar mit Begriffen wie Srebrenica und Genozid besetzt. Balkan und das Projekt PULVERFASS ist aber auch Lebenslust, Komödie und Musik. Genau zwischen diesen Polen liegt vielleicht eine Wahrheit, die diese Reise in die Vergangenheit formuliert, vorangetrieben von der Musik einer Live-Band und „balkanized“ in einer ganz eigenen Form.
Johannes Kirsten
mit Klara Deutschmann, Edgar Eckert, Sarah Franke, Günther Harder, Andreas Keller, Christian Kuchenbuch, Guido Lambrecht
Regie: Sascha Hawemann
Bühne: Wolf Gutjahr
Kostüme: Hildegard Altmeyer
Musik: XELL
Dramaturgie: Johannes Kirsten
Werkstattgespräch am 18.10., 18 Uhr, Erfrischungsfoyer, 0 €